Lese-Tipps

 
   

Horst der Held

Lebe wie Horst - und alles ist möglich!

Sein Name ist Gurk. Horst Gurk. 1970 in Troisdorf geboren, wird er bereits mit fünf Jahren von seinen Eltern mit Kassenbrille und Zahnspange ausgestattet. Fortan gehört er zu den Kindern, mit denen keiner spielen will. Selbst ein Bombenanschlag auf den Mathelehrer und ein paramilitärischer Angriff auf ein Wildtiergehege können seine Popularität nicht so recht steigern. Doch dann gewinnt Horst mit 22 als zehntausendster Besucher eines Puffs eine Reise nach Vietnam...

Matthias Praxenthaler, Horst der Held, DTV, 199 S., 8,95 €

Lese Tipp von Antje Kaus
Ganz schön lustig!!!

   

Museum Photographs

„Seit seiner großen Einzelausstellung, die das Dallas Museum of Art 2002 organisierte und die nach Los Angeles, New York und Chicago weiterwanderte, gehört Thomas Struth (geb. 1954) auch in den USA zu den anerkannten Größen der internationalen Photographenelite. Sein Renommee als einer der wichtigsten Photokünstler deutscher Provenienz wurde durch die amerikanische Tournee eindrucksvoll bestätigt. Mit dem Zyklus Museum Photographs, in den Jahren zwischen 1989 und 1992 entstanden, gelang ihm seinerzeit der Durchbruch zu internationalem Ruhm. Die ursprünglich 17 großformatige Farbaufnahmen umfassende Serie, die wir 1993 erstmals geschlossen veröffentlichten, ist inzwischen auf 28 Bilder angewachsen. Unsere erweitere Ausgabe, die jetzt zum Sonderpreis angeboten wird, enthält neben dem ganzen Zyklus der Museum Photographs im engeren Sinn, d. h. der "Museumsbilder" von Bildern in Museen, auch Aufnahmen von Kunstwerken an ihrem originalen Standort - beispielsweise Bellini und Tizian in venezianischen Kirchen, Raffael im Vatikan - oder von Kunstwerken auf Reisen: Delacroix' Freiheit in Tokio und Vermeer in der Londoner National Gallery.“ (Verlagstext)

Thomas Struth, Museum Photographs

Mit Texten von Hans Belting, Walter Grasskamp und Claudia Seidel
Schirmer Mosel Verlag, 144 Seiten, 50 Farbtafeln, 13 Abbildungen, Format: 31,5 x 29,7 cm, gebunden

   

Making Time – Das Prado-Projekt

„Der Prado in Madrid, eine der größten und bedeutendsten Gemäldesammlungen der Welt, ist von Februar bis Mai 2007 Schauplatz eines ungewöhnlichen deutsch-spanischen Ausstellungsprojekts. Thomas Struth (geb. 1954) wird seine großformatigen Museum Photographs, von denen einige in jüngster Zeit im Prado entstanden, in unmittelbarer Nachbarschaft der Originale installieren. Das Thema seiner Bilder von Bildern in Museen, die Interaktion zwischen musealem Raum, Exponaten und Besuchern bzw. Betrachtern, erweitert sich damit um eine zusätzliche Komponente: die Konfrontation mit dem realen Ort des Geschehens. Spannend wird dieses Wechselspiel insbesondere vor Velazquez' berühmten Las Meniñas, ein Gemälde, das seinerseits mit unergründlichen Spiegelungen, verschiedenen Raumebenen und Blickbeziehungen operiert. Zur Ausstellung hat Thomas Struth ein Buch konzipiert, das dem komplexen Sachverhalt mit einer Vielzahl von visuellen Informationen gerecht zu werden versucht. Den eigentlichen Museum Photographs - in vollem Format und in Ausschnitten - stellt er die entsprechenden Originalgemälde gegenüber und kombiniert beides mit Installationsphotos der Ausstellung im Prado: Museumsbilder von Museumsbildern im Museum... Thomas Struths Prado Projekt eröffnet dem medialen Zusammenwirken von Kunst, Photographie und Wahrnehmung ungeahnte Perspektiven.“ (Verlagstext) http://www.schirmer-mosel.com/homed1/PB_Struth_Prado.pdf

Thomas Struth, Making Time - Das Prado-Projekt

Das Prado- Projekt. Mit einem Essay von Estrella de Diego. Katalog zur Ausstellung im Prado Madrid, 2007.

Schirmer Mosel Verlag 2007, kartoniert, 116 S. m. 51 z. Tl. ausklappbare Farbtafeln, 30 cm, 932 g, in deutscher Sprache. 49,80 €

   

Der verbotene Ort

 

Fred Vargas’ Roman »Der verbotene Ort« ist ein neuer Fall für das unorthodoxe Duo: Adamsberg und Danglard halten sich zu einem Polizeikongress in London auf und machen auf einer Sightseeing-Tour vor dem berüchtigten Friedhof Highgate eine schaurige Entdeckung!

Zurück in Paris wird ihnen ein blutrünstiger und grausamer neuer Fall zugewiesen, der Adamsberg bis ins ehemalige Transsilvanien führt!

 

Fred Vargas, Der verbotene Ort, Aufbau-Verlag, 480 S., 19,95 €

 

Krimi-Tipp von Antje Kaus

Endlich wieder ein großartiger Krimi mit Kommissar Adamsberg!

 

   

Die Känguru-Chroniken

 

Ansichten eines vorlauten Beuteltiers

 

»Ich bin ein Känguru, Marc-Uwe ist mein Mitbewohner und Chronist. Nur manches, was er über mich erzählt stimmt. Zum Beispiel, dass ich mal beim Vietcong war. Das Allermeiste jedoch ist übertrieben, verdreht oder gelogen! Aber ich darf nicht meckern. Wir gehen zusammen essen und ins Kino, und ich muss nix bezahlen.«
Mal bissig, mal verschroben, dann wieder liebevoll ironisch wird der Alltag eines ungewöhnlichen Duos beleuchtet.
Völlig absurd und ein großer Lesespaß.

 

Marc-Uwe Kling, Die Känguru-Chroniken, Ullstein TB, 256 Seiten, 7,95€

 

Lese-Tipp von Lennia Kotz

„Kaum zu glauben, wie viel Känguru-WG sich in meinem eigenen Alttag findet…
 Wer Spaß haben will, muss dieses Buch lesen!“

   

Klick!

 

Zehn Autoren erzählen einen Roman

 

Der Fotograf Gee Keane vermachte seinem Enkel Jason Fotos berühmter Sportler und seiner Enkelin Maggie sieben Muscheln. Zehn Top-Autoren spüren diesem sonderbaren Erbe nach: Sie führen den Leser von Gee's Heimat in den USA auf eine Weltreise über England, Russland und Frankreich nach Irland (wo Muhammad Ali ein Foto für Jason signiert), nach Japan (wo Gee eine der sieben Muscheln bekommt) und an visionäre Orte in Australien und in Amerika. Kann Maggie den letzten Wunsch ihres Großvaters erfüllen und die Muscheln in alle sieben Meere zurückwerfen, aus denen sie stammen?

 

Roddy Doyle, Deborah Ellis, Gregory Maguire u. a., Klick! , Hanser Verlag, 223 S., ab 13J. 14,90€

 

Jugendbuch-Tipp von Lennia

Zehn Autoren schreiben ganz unterschiedliche Geschichten zu einer Idee!

Herausgekommen ist ein wunderbares Buch, einfach schön und nachdenklich.

   

Keiko

 

Eine Liebe, die nie ihre Erfüllung fand und doch Jahrzehnte überdauerte

 

Henry und Keiko, er chinesischer Abstammung, sie japanischer, lernen sich 1942 an einer Schule in Seattle kennen. Nicht nur sind sie dort beide Außenseiter, sie verbindet auch die Begeisterung für Jazzmusik. Schnell reift eine zarte Liebe zwischen ihnen heran. Doch dann wird Keikos Familie nach dem Angriff auf Pearl Harbor in ein Internierungslager für US-Japaner gebracht. Henry und Keiko werden getrennt. Mehr als vierzig Jahre später erlebt Henry, wie das Panama Hotel in Seattles Japantown wiedereröffnet wird. In dessen Keller hatten viele Familien vor der Internierung ihre Habseligkeiten in Sicherheit gebracht.
Henry ist sich sicher, dass er dort auch Spuren von Keiko finden wird.
Erinnerungen an seine große Liebe werden wach - Eine berührende Geschichte, die auf einer wahren Begebenheit beruht.

 

Jamie Ford, Keiko, Bloomsbury Verlag, 376 S. , 19,90€

 

Lese-Tipp von Lennia Kotz

   

Seelen

 

Planet Erde, irgendwann in der Zukunft. Fast die gesamte Menschheit ist von so genannten Seelen besetzt. Diese nisten sich in die menschlichen Körper ein und übernehmen sie vollständig nur wenige Menschen leisten noch Widerstand und überleben in den Bergen, Wüsten und Wäldern. Eine von ihnen ist Melanie. Als sie schließlich doch gefasst wird, wehrt sie sich mit aller Kraft dagegen, aus ihrem Körper verdrängt zu werden und teilt ihn fortan notgedrungen mit der Seele Wanda. Verzweifelt kämpft sie darum, ihren Geliebten Jared wieder zu finden, der sich mit anderen Rebellen in der Wüste versteckt hält und im Bann von Melanies leidenschaftlichen Gefühlen und Erinnerungen sehnt sich auch Wanda mehr und mehr nach Jared, den sie nie getroffen hat.
Bis sie sich in Ian verliebt ...Der ungewöhnliche Kampf zweier Frauen, die sich einen Körper teilen müssen, eine hinreißende Liebesgeschichte und die wohl erste Dreiecksgeschichte mit nur zwei Körpern.

 

Stephenie Meyer, Seelen, Carlsen Verlag, 861 S. ab 14J. 24,90€

 

Jugendbuch-Tipp von Lennia Kotz

Toll geschrieben, fesselnd und spannend!

   

Tote Mädchen lügen nicht

 

Ein Roman, der unter die Haut geht

 

Als Clay Jensen aus der Schule nach Hause kommt, findet er ein Päckchen mit 13 Kassetten vor. Er legt die erste in einen alten Kassettenrekorder, drückt auf Play und hört die Stimme von Hannah Baker. Hannah, seine ehemalige Mitschülerin. Hannah, für die er heimlich schwärmte. Hannah, die sich vor zwei Wochen umgebracht hat. Mit ihrer Stimme im Ohr wandert Clay durch die Nacht, und was er hört, lässt ihm den Atem stocken. Dreizehn Gründe sind es, die zu ihrem Selbstmord geführt haben, dreizehn Personen, die daran ihren Anteil haben. Clay ist einer davon...

 

Jay Asher, Tote Mädchen lügen nicht, cbt Verlag, 282 S. ab 13 J. 14,95€

 

Jugendbuch-Tipp von Lennia Kotz

   

Der stumme Tod

 

Tod vor laufender Kamera - Kommissar Rath ermittelt hinter den Kulissen der Filmmetropole Berlin

 

März 1930: Der Tod einer Schauspielerin führt Gereon Rath in die Studios der Filmmetropole Berlin. Der junge Kommissar lernt die Schattenseiten des Glamours kennen und erlebt eine Branche im Umbruch. Der Tonfilm erobert die Leinwände, und dabei bleiben viele auf der Strecke: Produzenten, Kinobesitzer - und Stummfilmstars.
Rath ermittelt wieder auf eigene Faust in eine andere Richtung als seine Kollegen - und steht schnell alleine da.
Die Ermittlungen führen Rath zwischen die Fronten rivalisierender Filmproduzenten, ins Berliner Chinesenviertel, in die Unterwelt - und hart an die Grenzen der Legalität.
Als es auch noch in Raths Privatleben zu Problemen kommt, droht ihm alles über den Kopf zu wachsen.

Volker Kutscher gelingt es, nahtlos an seinen Bestseller "Der nasse Fisch" (KiWi TB, 8,95€) anzuknüpfen und das Berlin der 30er-Jahre in einem vielschichtigen und spannenden Kriminalfall lebendig werden zu lassen. Er zieht seine Leser mitten hinein in eine Zeit, die unserer Gegenwart viel näher ist, als man vermutet.

 

Volker Kutscher, Der stumme Tod, Kiepenheuer & Witsch, 541 S. 19,95€

 

Krimi-Tipp von Lennia Kotz

Zu Recht hochgelobte Krimi-Reihe

   

Frauen bewegen die Welt
 
Iris Berben und Nicole Maibaum erzählen von 25 faszinierenden Frauen unserer Zeit, die die Welt verändert haben. Es sind Frauen, die an einem bestimmten Punkt ihres Lebens Stellung bezogen und gesagt haben: So nicht! Frauen, die nicht wegsehen, wenn Unrecht geschieht. Frauen, die sich stark machen für andere. Frauen im Kampf gegen Leid, Armut und Ungleichheit. Sie haben viel gewagt - manche von ihnen unter Lebensgefahr - und viel gewonnen. Für uns alle. Hätten Nicole Lüdeking und Jana Böttner sich nicht dazwischengestellt, wäre am 18. Juli 2004 in Brandenburg ein Kenianer ermordet worden. Ohne Anna Politkowskaja hätte die Welt die Augen leichter vor dem Krieg in Tschetschenien verschließen können. Viele Opfer von Säureattentaten in Bangladesch wären heute nicht mehr am Leben, hätte Monira Rahman nicht aufbegehrt ... Iris Berben engagiert sich seit vielen Jahren gegen Antisemitismus und Gewalt und dafür, dass Menschen couragiert für ihre eigenen Rechte und die anderer eintreten. Zum ersten Mal erzählt sie jetzt von den Frauen, deren Einsatz für Gerechtigkeit sie besonders beeindruckt hat - Frauen, die zeigen, dass es oft nur ein wenig Zivilcourage braucht, um die Welt für sich und andere zum Besseren zu verändern.
 
Iris Berben, Nicole Maibaum, Droemer Verlag, 351 Seiten, 19,95 €
 
Biografie-Lese-Tipp auf besonderen Wunsch von Monika Klaus!
   

Spuren statt Staub - Wie Wirtschaft Sinn macht

Es gibt zwei Sorten Wirtschaft: Firmen, die nur Staub aufwirbeln und trist ihr Programm abspulen, lieblos Produkte auf den Markt werfen und schon morgen verschwunden sein werden. Oder Firmen, die Spuren hinterlassen. Und zwar durch ihre Ideen. Durch eine Begeisterung, die von den Führungskräften verkörpert, den Mitarbeitern gelebt und den Kunden gespürt wird.
Dieser Leidenschaft und diesem verbindenden Sinn gehen die Erfolgsautoren Anja Förster und Peter Kreuz in ihrem neuen Buch nach. Sie sagen: Wir können selbst entscheiden, ob wir Spuren hinterlassen oder nur Staub aufwirbeln als Angestellte, Unternehmer, Konsumenten ebenso wie als Teile der Gesellschaft. Unternehmen wie Rational, Wileda, Hilti, Bionade oder die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen verfolgen mit Leidenschaft einen Geschäftszweck, der weit über Ziele wie Rendite, Marktanteil und Umsatzsteigerung hinausgeht. Und genau deshalb gehören sie zu den Gewinnern im globalen Wettbewerb.

Anja Förster, Peter Kreuz, Econ Verlag 2008, 269 Seiten, 22,90 €

Wirtschaftsbuch-Tipp von Ingo Klaus ("viele Beispiele aus vielen verschiedenen Branchen - ernergiefreisetzend")
Lieblingssatz: "Wir bei Porsche arbeiten nicht mit Bierdeckeln.", Seite 28

   

Alles, außer gewöhnlich

In der globalen Wirtschaft verkommen ganze Branchen zu Karaoke-Clubs, in denen jeder das Lied des anderen nachsingt. Dabei helfen die Rezepte von gestern heute nicht mehr nicht der Wirtschaft, nicht den Managern, nicht den Mitarbeitern. Wer keine einzigartigen Fähigkeiten entwickelt, konkurriert mit 1,3 Milliarden Chinesen.
Frech und unkonventionell halten die Managementberater Anja Förster und Peter Kreuz der deutschen Wirtschaft und ihren Akteuren den Spiegel vor: eine Langweiler AG, in der Mut, Spaß und Leidenschaft für neue Wege nur in homöopathischen Dosen vorhanden sind. Sie zeigen, was sich ändern muss, und stellen provozierendes Ideenfutter bereit, mit dem Manager, Märkte und Mitarbeiter auf Trab gebracht werden.

Ausgezeichnet mit dem Wirtschaftsbuchpreis 2007

Anja Förster, Peter Kreuz, Econ Verlag 2007, 286 Seiten, 22,- €

Wirtschaftsbuch-Tipp von Ingo Klaus ("erfrischend klarer, energischer Stil")

   

Käpt'n Mausbart und die Gewitterinsel

Käpt'n Mausbart ist der schrecklichste Pirat der 17 Meere. Und er hat die wertvollsten Mäuse der Welt geraubt. Wer wie Emiline bei der Mannschaft anheuert, die Jagd auf ihn macht, muss sehr, sehr mutig sein

Käpt'n Mausbart, der Schrecken der 17 Meere, hat die wertvollsten Mäuse der Welt geraubt. Isiah Lovelock, der reichste Mäusesammler der Stadt, will Rache. Das Mädchen Emiline heuert auf dem Schiff an, das Jagd auf den Piraten macht. Ein Abenteuer beginnt, in dem Langohrmäuse zu Seeungeheuern werden, Omenmäuse Furchtbares prophezeien und rothalsige Giermäuse nachts auf Beutezug gehen ...

Alex Milway, Käpt`n Mausbart und die Gewitterinsel, Ravensburger, 384 Seiten, 14,95 €, ab 9 Jahren

Kinderbuch-Tipp von Penelope Karachristos

   

Im kalten Licht des Frühlings

Raue Landschaft, dunkler Geheimnisse

Frühling auf den Shetlandinseln: Der Wind fegt über die alten Steinhäuser, die Tage werden langsam wieder länger. Die Archäologin Hattie ist froh, die Ausgrabungen nach der Winterpause wieder aufnehmen zu können. Doch dann findet Evelyn, eine freiwillige Helferin, die Überreste eines Skeletts. Bestimmt stammen die Knochen aus dem Mittelalter denkt Hattie. Doch warum erschrickt die alte Mima, auf deren Land sie graben, so?
Kurze Zeit später ist Mima tot. Erschossen. Angeblich ein Jagdunfall. Doch Detective Jimmy Perez ist sich da nicht so sicher. Denn irgendetwas stimmt nicht auf Whalsay. Als kurze Zeit darauf ein grausamer Mord geschieht, muss Perez den dunklen Geheimnissen der Insel-Gemeinschaft auf den Grund gehen

Ann Cleeves, Im kalten Licht des Frühlings, Wunderlich, 429 Seiten, 19,90 €

Krimi-Tipp von Antje Kaus

   

Endlich komplett! Die Schattenkämpferin-Trilogie:

Die Schattenkämpferin, Das Erbe der Drachen


Die Halbelfe Nihal und der Magier Sennar haben die Aufgetauchte Welt vom Tyrannen befreit, nun kämpft die blutrünstige Gilde der Assassinen um seine Wiederauferstehung. Allein Dubhe, die furchtlose junge Kämpferin, vermag sie aufzuhalten. Nach der fulminanten »Drachenkämpferin«-Saga der Auftakt zu einer neuen Fantasy-Trilogie der Spitzenklasse.

Licia Troisi, Die Schattenkämpferin Bd. 1, Heyne, 525 Seiten, 16,95 €

Fantasy-Tipp von Penelope Karachristos

   

Die Schattenkämpferin, Das Siegel des Todes

Unheil droht der Aufgetauchten Welt: Die Gilde der Assassinen steht vor den Toren und will die Herrschaft übernehmen. Allein Dubhe, die mutige junge Schattenkämpferin, vermag sie aufzuhalten. Gemeinsam mit dem Magier Lonerin macht sie sich auf die Suche nach Verbündeten: Eine Reise voll düsterer Gefahr beginnt.

Licia Troisi, Die Schattenkämpferin Bd. 2, Heyne, 464 Seiten, 16,95 €

Fantasy-Tipp von Penelope Karachristos

   

Die Schattenkämpferin, Der Fluch der Assassinen

Die Gilde der Assassinen droht die Herrschaft in der Aufgetauchten Welt an sich zu reißen. Einzig Dubhe, die mutige junge Schattenkämpferin, kann ihr Einhalt gebieten. Gemeinsam mit der Magierin Theana macht sie sich auf die gefahrvolle Reise ins Feindesland. Doch schon bald werden sie von Soldaten überwältigt und geraten in die Fänge der blutrünstigen Gilde. Ein Kampf um Leben und Tod beginnt.

Licia Troisi, Die Schattenkämpferin Bd. 3, Heyne, 525 Seiten, 16,95 €

Fantasy-Tipp von Penelope Karachristos

   

Grillen für Feinschmecker

Gerichte vom Grill sind heiß, würzig und lecker. Eric Treuillé, begnadeter Koch und Experte für Kochtechniken, die im Trend liegen, präsentiert sein Wissen und seine Ideen diesmal in einem innovativen Barbecue-Buch. Zusammen mit der Gewürzefachfrau Birgit Erath stellt er eine Vielzahl von bekannten und ganz neuen Rezepten vor, die jeden Grillabend zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. Zitronen-Chili-Garnelen, Hähnchen in Ingwer-Soja-Marinade oder T-Bone-Steak mit Chimi-Churri-Sauce - das macht Lust auf mehr! Und weil Grillen nicht nur im Sommer Spaß macht, wird zu jedem Gericht auch erläutert, wie man es in der heimischen Küche zubereiten kann.


Birgit Erath,Eric Treuille, Grillen für Feinschmecker, Dorling Kindersley, 168 Seiten, 19,95 €

Kochbuch-Tipp von Antje Kaus

   

Living at home Spezial

Nr.1 Gäste & Feste

Knusprig, fruchtig, knackig - Schnelle Menüs von herrlich herzhaft bis besonders fein. Das sieht einfach gut aus - Sonnige Blüten und Accessoires lassen jede Tafel strahlen. Cornelia Poletto verrät Ihre geheimen Kochtricks.

Living at home Spezial, Südwest Verlag, 161 Seiten, 9,80 €

Kochbuch-Tipp von Antje Kaus

   

Alles Poletto!

Cornelia Poletto gehört zu den fünf Sterne-Köchinnen Deutschlands. Ihre Küche weist einen ausgeprägten mediterranen Stil auf, in den sie gekonnt heimische Produkte aus dem Norden der Republik einbindet. So werden Kabeljau oder Lamm gekonnt in eine auf südlichen Produkten basierende Sauce eingebunden, wo sie ihre Aromen hervorragend zur Geltung bringen.
Cornelia Poletto ist die Nachwuchsköchin mit dem größten Potenzial: Dank ihres ausgeprägten Geschmacks und ihrer küchentechnischen Fertigkeiten werden ihre Kreationen zu kulinarischen Erlebnissen.

Cornelia Poletto, Alles Poletto!, Gräfe & Unzer, 192 Seiten, 19,90 €

Kochbuch-Tipp von Antje Kaus

   

Neunzehn Minuten

"Es ist vorbei, sagte er. Doch das war es nicht, es fing gerade erst an."
Nach seiner unaussprechlichen Bluttat in der Sterling Highschool zweifelt niemand an der Schuld des siebzehnjährigen Peter Houghton. Doch während der kleine Ort mit den Folgen dieser neunzehn Minuten zu ringen hat, wird das Rätsel um den Ablauf der Tragödie immer größer. Jodi Picoult lotet die Hintergründe von großer Schuld und der verzweifelten Suche nach Gerechtigkeit aus.

Jodi Picoult, Neunzehn Minuten, Piper-TB, 480 Seiten, 8,95 € ( Erstverkaufstag : 20.05.2009 )

Lese-Tipp von Antje Kaus

   

Verkehrte Welt

Ein mehrstöckiges Mietshaus. Der Putz graubeige, kleinbürgerliche Tristesse: an den Balkonbrüstungen Teppiche, ein einsamer Blumenkasten, auch der Liegestuhl fehlt nicht. Ein vertrauter Anblick. Erst auf den zweiten Blick sehen wir, dass etwas nicht stimmt. Alle Balkontüren führen ins Leere, die Balkone wiederum haben keine Zugänge.
Der Fotograf Frank Kunert (geb 1963 in Frankfurt/Main) hat keinen architektonischen Skandal aufgedeckt. Mit Balkon ist eine seiner Arbeiten, mit denen er feinsinnig und hintergründig unsere Wahrnehmung ad absurdum führt, vertraute Erzählzusammenhänge auf den Kopf und Wirklichkeit in Frage stellt. Weit davon entfernt, nur fotografische Satire sein zu wollen, geben Kunerts Miniaturen Gedanken- und Wortspielereien dreidimensionale Gestalt und machen sie dadurch im wahrsten Sinne begreifbar. In den Modellkulissen, die in wochenlanger Kleinstarbeit gefertigt und schließlich im Studio fotografiert werden, denkt und baut Frank Kunert auf schönste Weise gegen unsere abgenutzten Begriffs- und Vorstellungswelten an.

Frank Kunert, Verkehrte Welt. Hatje Cantz Verlag, 14,80 €

Buch-Tipp von Ingo Klaus, Penelope Karachristos, Antje Kaus

   

Kleine Leute in der großen Stadt

Der besondere Blick auf das Alltägliche. Pfützen werden zu unüberwindlichen Seen und Hummeln erlegt, die größer sind als man selbst – dieses Buch führt mitten ins Abenteuer des alltäglichen Lebens.

Wer hat sich nicht schon einmal ganz klein und unbedeutend gefühlt? Slinkachus Figuren verschwinden nahezu in einer großen, übermächtigen Stadt. Und doch haben sie ihre eigene, faszinierende Welt. Der Fotokünstler zoomt mit seinen Bildern sozusagen auf das Eigentliche im Leben. Das Kleine wird wichtig, und es geht um nichts Geringeres als Leben und Überleben, Freude und Furcht. Auf paradoxe Weise wird die Verkleinerung eine Vergrößerung. Slinkachus Kunst nimmt Menschliches und Allzumenschliches ernst, seine millimeterkleinen Figuren schleichen sich ins Herz und schenken ihren großen Betrachtern Mut, das Leben zu meistern.

Für alle, die Spaß haben an ungewöhnlicher Fotografie und verblüffenden Effekten.

Slinkachu, Kleine Leute in der großen Stadt, Hoffmann und Campe, 128 Seiten, 12,95 €

Buch-Tipp von der gesamten Crew

   

Ausgeflippt

Als Julie ihn das erste Mal sieht, flippt sie aus. Und zwar total. Als Bryce sie das erste Mal sieht, haut er ab. Und zwar schnell. Das war damals, vor vielen Jahren, in der 2. Klasse. Julie liebt Bryce immer noch: seine blauen Augen. Seine schwarzen Haare. Und den blonden Flaum auf seinen Ohrläppchen. Bryce findet Julie immer noch, na ja, seltsam: ihre Hühnerzucht. Ihre Angewohnheit in Bäumen zu sitzen. Und ihre frontalen Angriffe. Immer noch sind sie Nachbarn. Immer noch gehen sie in dieselbe Klasse. Und immer noch haben sie sich nicht geküsst. Ist Liebe eine Frage der Perspektive? Denn Julie fragt sich allmählich, ob seine Persönlichkeit wirklich so schön ist wie seine Augen. Und Bryce fragt sich allmählich, ob ihre Persönlichkeit nicht, na ja, irgendwie cool ist.

Wendelin van Draanen, Ausgeflippt , Carlsen TB Sonderausgabe, 270 Seiten , 4,95 € , ab 12 Jahren

Jugendbuch-Tipp von Penelope Karachristos und Ingo Klaus („Witzig, pfiffig, super!“)

   

Die schrecklichsten Mütter der Welt

Tanten-Alarm! Das Rätsel um die verschwundenen Mütter. Ganz eindeutig: Emily, Bruno und Sofia haben die schrecklichsten Mütter der Welt. Emily muss ihrer chaotischen Mama ständig aus der Patsche helfen, Bruno soll gegen seinen Willen Klavier spielen, und Sofia kann ihrer Mutter nie etwas recht machen. Nachdem sie auf www.schreckliche-muetter.de an einem Wettbewerb teilgenommen haben, geschieht ein Wunder: Ihre Mütter verschwinden und es tauchen nette Tanten auf, die den Kindern jeden Wunsch von den Augen ablesen. Doch irgendetwas stimmt nicht mit den Ersatzmüttern

Sabine Ludwig, Die schrecklichsten Mütter der Welt, Dressler, 283 Seiten, 13,90 €, ab 10 Jahren

Kinderbuch-Tipp von Penelope Karachristos

   

Die Brautprinzessin

Die 'Brautprinzessin' von William Goldman - da steht alles drin, was man über Liebe, Leidenschaft, Sehnsucht wissen muß. Wer das Buch nicht mag, ist nichts für mich." (Campino von den "Toten Hosen")


Es war einmal, da gab es eine Geschichte so voll edler Abenteuer und wahrer Liebe, dass sie über Nacht zu einem Klassiker wurde. In Florin, wo die Geschichte spielt, steht sie immer noch auf der Bestsellerliste der "Florin Times". Die verschiedenen Ausgaben, die seit 1977 bei Klett-Cotta erschienen, sind begehrte Sammlerstücke. Die begeisterten Leser waren nur über eines unzufrieden: daß die Geschichte nicht weiterging. Nun aber hat William Goldman zugegeben, daß es sehr wohl eine Fortsetzung gab. Nur mochte er sie nicht, weil der Autor, S. Morgenstern, sich in weitschweifigen Exkursen vor allem über die Pflanzenwelt Florins ausließ. Doch hier ist sie nun, die lange und sehnlichst erwartete Fortsetzung! Oder wenigstens das erste Kapitel davon, gekürzt und ohne die "langweiligen" Teile: "Butterblumes Baby".

Super Abenteuergeschichte. Intelligent, ironisch, gut erzählt.

William Goldman, Die Brautprinzessin, Klett-Cotta, 426 Seiten, 22,90 €

Lese-Tipp von Réjane Plog, Penelope Karachristos, Lennia Kotz, Ingo Klaus

   

Ella in der Schule, 2 Audio-CDs

Ella geht gern zur Schule. Weil nirgendwo sonst so viele lustige Sachen passieren. Zum Beispiel im Schwimmunterricht, als der Lehrer sagt, dass alle erst ins Wasser dürfen, wenn er auf seiner Trillerpfeife pfeift. Wie die sich denn anhört, will Pekka wissen, und da macht es ihm der Lehrer natürlich vor In der Schule ist es wirklich lustig. An guten Tagen findet das sogar der Lehrer. Wer den kleinen Nick mag, wird Ella lieben!

Timo Parvela, Ella in der Schule, 2 Audio-CDs, erzählt von Friedhelm Ptok, Igel-Records, 114 Minuten, ab 7 Jahren, 15,95

Hör-Tipp von Penelope Karachristos, Lennia Kotz, Ingo Klaus (einfach herrlich!)

   

Ella in der zweiten Klasse, 2 Audio-CDs

Die lustigsten Sachen passieren immer in der Schule. Darum gehen Ella und ihre Freunde auch in der zweiten Klasse noch gern hin. Lustig ist es zum Beispiel, als ihnen der Lehrer und die Direktorin vormachen, wie Sackhüpfen geht. Hohe Sprünge muss man machen, sagt der Lehrer. Nein, niedrige, sagt die Direktorin, die sind schneller. Und weil sie sich nicht einigen können, hüpfen sie um die Wette. Gewonnen hätte die Direktorin wenn da nicht die Gießkanne gewesen wäre, die sie selbst neben der Rosenhecke am Schulhoftor abgestellt hatte

Timo Parvela, Ella in der zweiten Klasse, 2 Audio-CDs, erzählt von Friedhelm Ptok, Igel-Records, 140 Minuten, ab 7 Jahren, 15,95 €

Hör-Tipp von Penelope Karachristos, Lennia Kotz, Ingo Klaus

   

Gedisst

Ein Roman über die Perspektivlosigkeit einer ostdeutschen Kleinstadt und die Suche nach einem Schuldigen. Über eine Familie, die trotz allem zusammenhält, und Freunde, die einfach nicht aufgeben wollen. Authentisch erzählt, urkomisch und bitterernst.

Schwedt, eine Kleinstadt im Osten. Plattenbauten, Arbeitslosigkeit, Langeweile und Neonazis. An der Bank zwischen Block zwei und drei treffen sich Alex, Schädel, Rocco, Ronny und Debbie und hängen rum. Hip-Hopper, Rechte, Sprayer, Skins und Skater - sie alle wohnen in der Platte, und das schweißt zusammen. Doch dann wird eine alte Frau überfallen und stirbt an den Verletzungen. Dummerweise hatte Alex ihr kurz zuvor noch die Einkäufe in die Wohnung getragen und dabei einen Geldschein mitgehen lassen. Für alle ist sofort klar: Alex ist schuldig. Auch die Polizei und die Medien sind davon überzeugt, dass Alex ein Mörder ist. Plötzlich hält aus der Clique niemand mehr zu ihm - außer Debbie.

Daniel Höra, Gedisst, Bloomsbury, 218 Seiten, 9,90 €, ab 14 Jahren

Jugendbuch-Tipp von Penelope Karachristos

   

Snakeroot

Vier Jugendliche, vier außergewöhnliche Talente, ein Auftrag und das Geheimnis des ewigen Lebens - Jonah ist sofort klar, dass damit ein neues Leben für ihn beginnt. Was er nicht weiß ist: In diesem Leben wird es tödliche Gegner geben, gefährliche Zweikämpfe und eine Existenz jenseits von Gut und Böse! Hat er den Mut sich alldem zu stellen - und vor allem: Hat er eine Wahl?

Stephen Cole, Snakeroot, Loewe-Verlag, 415 Seiten, 9,95 €, ab 12 Jahren

Jugendbuch-Tipp von Penelope Karachristos

   

Heartland

Was haben Biertrinker und Wrestlingfans mit der großen Politik in Washington zu tun? Antwort: alles - Stimmen entscheiden, wer gewählt wird. John Mapother, Sohn der mächtigsten Familie im Provinznest Bashford, will in den amerikanischen Kongress, er hat nur keine Ahnung von der Welt seiner Wähler. Die hat aber sein jüngerer Bruder Blue Gene, das schwarze Schaf der Familie. Ein großer amerikanischer Roman, hochintelligent, voller Witz und Melancholie.

Joey Goebel, Heartland, Diogenes, 713 Seiten, 22,90 €

Lese-Tipp von Réjane Plog

   

Tagebuch eines Wombat, Mini-Ausgabe

Montag: Morgens: Geschlafen. Mittags: Geschlafen. Abends: Gras gefressen. Mich gekratzt. Nachts: Gras gefressen. Geschlafen. Wer nach dieser ersten Tagebucheintragung den Eindruck hat, das Leben eines Wombat könnte vielleicht ein bisschen eintönig sein, der irrt. Denn unsere Wombatdame ist nicht nur ein ausgesprochen entspanntes, sondern auch ein sehr unternehmungslustiges Tier. Wenn es später im Tagebuch heißt: »Voller Tatendrang«, darf man gespannt sein, was passiert.
Eine Liebeserklärung an alle Wombats als kleine Geschenkausgabe

Jackie French, Bruce Whatley, Tagebuch eines Wombat, Gerstenberg, 32 Seiten, 7,90 €, ab 3 Jahren

Bilderbuch-Tipp der gesamten Crew

   

Unser allerbestes Jahr, 4 Audio-CDs

Eine herzerwärmende, witzige und auch nachdenkliche Hommage eines Vaters an seinen Sohn. Ein Hörbuch voller Lebensweisheit, das uns allen bestätigt, dass wir weder als Eltern noch als Kinder perfekt sein müssen. Und dass Filme Familien retten können.

Jesse verlässt die verhasste Schule - mit Erlaubnis des Vaters! Um den Kontakt zu seinem Sohn nicht zu verlieren, trifft David mit ihm ein außergewöhnliches Abkommen: 1. Keine Drogen! und 2. der "Unterricht" wird anhand von 3 Filmen pro Woche weitergeführt. Mit wachsender Begeisterung für die Filme und die gemeinsam gestalteten Stunden macht sich Jesse auf eigene Liebes- und berufliche Wege, um schließlich eine überraschende Entscheidung zu treffen . . .


David Gilmour, Unser allerbestes Jahr, 4 Audio-CDs, Sprecher: Reiner Schöne, Steinbach sprechende Bücher, 239 Minuten, 19,99 €

Hör-Tipp von Antje Kaus, Ingo Klaus

   

Alle sieben Wellen

Sie kennen Emmi Rothner und Leo Leike? Dann haben Sie also "Gut gegen Nordwind" gelesen, jene ungewöhnliche Liebesgeschichte, in der sich zwei Menschen, die einander nie gesehen haben, per E-Mail rettungslos verlieben. Zweitens: Für Sie ist die Geschichte von Emmi und Leo und ihrer unerfüllten Liebe abgeschlossen. Mag sein. Aber nicht für Emmi und Leo! Drittens: Sie sind der Ansicht, dass die Liebenden zumindest eine einzige wirkliche Begegnung verdient hätten und der Roman eine zweite Chance auf ein anderes Ende? Bitte, hier haben Sie's! Viertens: Sie haben keine Ahnung, wovon hier die Rede ist? Kein Problem. In diesem Buch erfahren Sie alles: von Leos Rückkehr aus Boston, von Emmis Eheproblemen und von der siebenten Welle, die immer für Überraschungen gut ist.

Daniel Glattauer, Alle sieben Wellen, Deuticke im Zsolnay Verlag, 219 Seiten, 17,90 €

Lese-Tipp von Antje Kaus (geniale Fortsetzung von „Gut gegen Nordwind“)

   

Ein Kind Afrikas

Die "Sterne über Afrika" leuchten weiter...

Als einer von wenigen Frauen ist es Amelie von Freyer gelungen, im deutschen Kaiserreich Ärztin zu werden. 1907 stellt sie sich in der Kolonie Deutsch-Ostafrika einer großen Aufgabe: die Gründung einer Urwaldklinik, um den Menschen in den Usambarabergen zu helfen. Doch ein Geheimnis, das ausgerechnet ihre kleine Nichte Lotte umgibt, bedroht Amelies Pläne und das Leben des Mannes, den sie liebt. Als sie schon glaubt, einen Ausweg gefunden zu haben, kommt es zur Katastrophe

Ilona M. Hilliges, Ein Kind Afrikas, Wunderlich, 430 Seiten, 19,90 €

Lese-Tipp von Antje Kaus („erstaunlich gute Fortsetzung von „Sterne über Afrika“ , Schmöker auf hohem Niveau!“)

   

Rita das Raubschaf

Rita hat es satt, immer nur auf dem Deich herumzustehen: Viel lieber möchte sie ein richtiges Raubschaf werden und über die Weltmeere segeln. Da kommt Ruth, das wilde Meerschweinchen mit der Raubtierstimme, gerade recht! Gemeinsam beschließen die beiden, zu fliehen und sich ins Piratenleben zu stürzen. Doch bevor Rita und Ruth in See stechen können, müssen sie noch allerhand Abenteuer bestehen

Starke Piraten-Raubschaf-Geschichte und Piraten-Hamster-Geschichte. Klasse illustriert!

Martin Klein, Rita das Raubschaf, Tulipan, 825 Seiten, 12,90 €, ab 7 Jahren

Vorlese-Tipp von Penelope Karachristos

   

Mängelexemplar

Sie ist klug, kokett, unnahbar und - fällt in einen Abgrund. Verzweifelt und mit wütendem Humor tritt Karo ihrer Depression entgegen. Mit bodenloser Leichtigkeit, selbstironisch und überschwänglich erzählt dieser Roman von der Verlorenheit, die manches Leben heute aushalten muss.

Karo lebt schnell und flexibel. Sie ist das Musterexemplar unserer Zeit: intelligent, liebenswert und aggressiv, überdreht und erschöpft. Als sie ihren Job verliert und mutig ihre feige Beziehung beendet, helfen auch die cleversten Selbsttäuschungen nicht mehr. Plötzlich ist diese Angst da. Sie verliert den Boden unter den Füßen. Dem Wahnwitz unserer Gegenwart zwischen Partylaune und Panikattacke gibt Sarah Kuttner in ihrem Debütroman eine Stimme: vom Augenzwinkern zum Ernstmachen, vom launigen Plaudern zur bitteren Selbstkritik. Lustig und tieftraurig, radikal und leidenschaftlich erzählt sie von dem Riss, der sich plötzlich durch das Leben zieht.

Schwieriges Thema, leicht und humorvoll erzählt.

Sarah Kuttner, Mängelexemplar, Fischer, 261 Seiten, 14,95 €

Lesetipp von Réjane Plog, Antje Kaus

   

Macho Man

"Dieses Buch ist eine kleine Sensation! 'Klein' im Sinne von 'doch eher groß'." Bastian Pastewka

Von den 68ern erzogen, lebte er dreißig Jahre als Weichei. Jetzt verliebt er sich in eine Türkin. Aber wie überlebt ein Frauenversteher in einer Welt voller Machos?
Versteh einer die Frauen! Daniel, Anfang 30, ist gerade verlassen worden - und das, obwohl er alles gemacht hat, was seine Freundin wollte. Schließlich haben ihm seine 68er-Eltern beigebracht, Frauen zu achten und zu respektieren. Das hat ihm als Jugendlicher auf Partys sehr geholfen: Während die Mädchen mit den anderen Jungs in der Ecke knutschten, hat er sie geachtet und respektiert. Und einer musste schließlich die ganzen Nudelsalate essen.

Moritz Netenjakob, Macho Man, Kiepenheuer & Witsch, 286 Seiten, 13,95 €

Lese-Tipp von Penelope Karachristos, Réjane Plog

   

Dein Wille geschehe

Der renommierte Psychotherapeut Joe O'Loughlin wird zu einem erschreckenden Vorfall gerufen: Im strömenden Regen steht eine Frau nackt auf der Clifton Bridge in Bristol, High Heels an den Füßen und ein Handy am Ohr. Auf Joes beschwichtigende Worte reagiert sie nicht, sondern springt direkt in den Tod ferngesteuert und willenlos. Der erfahrene Psychologe Joe steht vor einem Rätsel. Wurde die Frau tatsächlich von ihrem Anrufer in den Selbstmord getrieben? Als wenige Tage später die Geschäftspartnerin der Toten erfroren aufgefunden wird, an einen Baum gekettet, unbekleidet und mit einem Handy zu ihren Füßen, hat Joe Gewissheit: Hier ist ein gefährlicher Psychopath am Werk, ein Experte für Menschenmanipulation, der die Seele seiner Opfer bricht. Weil der mysteriöse Unbekannte jedoch keine Spuren hinterlässt, bleibt Joe nur eines: Er muss seinen Freund und Vertrauten, den pensionierten Detective Vincent Ruiz um Hilfe bitten. Noch kann Joe nicht ahnen, dass er selbst ins Visier des Täters geraten ist.

Michael Robotham, Dein Wille geschehe, Goldmann, 576 Seiten, 19,95 €

Krimi-Tipp von Antje Kaus

   

Stalking

Der Mann, der Katie Porter folgt, wohin auch immer sie geht, ist nicht ihr Freund Andy. Der ist viel zu sehr mit seinem Job beschäftigt - und mit der Frage, ob er nicht auch noch bei anderen Frauen landen könnte.

Jason Starr, Stalking, Diogenes, 528 Seiten, 11,90 €

Krimi-Tipp von Antje Kaus („böse Charaktere“)

   

Wenn das Giek kommt...

Hast du schon mal ein Giek gesehen? Oscar jedenfalls hat schon mal eins getroffen. Gerade als er sich unter einem Baum ein lauschiges Plätzchen mit seinem Lieblingsbuch gesucht hatte, da riss ihn der laute Schrei des Gieks aus der Gemütlichkeit. Und neulich, als er mit dem Schaukelseil über den Fluss flog, landete er mitten im Maul eines Grullogen. Egal was er tut: Immer wieder verderben ihm die wildesten Kreaturen den Spaß. Oscar kann nicht mehr. Er braucht einen Platz ohne all diese merkwürdigen Wesen
Oscars Problem ist Kindern bestens bekannt: Spaßverderber lauern unterm Bett oder an der nächsten Ecke. Joel Stewarts hinreißende Illustrationen und Tasha Pyms rhythmischer Text sind ein Vergnügen!

Joel Stewart, Tasha Pym, Wenn das Giek kommt, Gerstenberg, 32 Seiten, 12,90 €, ab 3 Jahren

Bilderbuch-Tipp von Penelope Karachristos, Ingo Klaus

   

Billigflieger

Appetitholen ist erlaubt, gegessen wird Zuhause. Das gibt Nina Joachim mit auf dem Weg, als er sich eine Woche vor der Hochzeit wie jedes Jahr mit seinen vier Freunden nach Mallorca verzieht, um dort das Schönste zu machen, was es gibt: Echte Männerfreundschaft zu pflegen, indem man sich volllaufen lässt und den halbnackten Mädchen am Strand von El Arenal nachglotzt.In der ersten Nacht lernt er Katie kennen, die so gar nicht halbnackt ist und sich auch nicht von seinem Jungsgetue abschrecken lässt. Ihm bleiben sechs Tage bis zur Hochzeit. Männer sind so, Frauen aber auch.

Philip Tamm, Billigflieger, Heyne, 267 Seiten, 7,95 €

Lese-Tipp von Christian Klahn

   

Pavel & Ich

Ein atemberaubender Thriller, dessen Akteure in den Beginn des Kalten Krieges geraten und während des kältesten Winters des Jahrhunderts im zerbombten Berlin ums Überleben kämpfen.

Pavel Richter, ein ehemaliger amerikanischer GI deutsch-russischer Abstammung, ist Dolmetscher im Nachkriegs-Berlin. Als plötzlich ein Koffer mit der Leiche eines russischen Spions in seiner eiskalten Wohnung auftaucht, gerät er zwischen die Fronten von Engländern und Russen. Auf der Suche nach den Motiven dieses Mordes kommt Pavel in bedrohliche Situationen. Dabei bringt er auch seinen Schützling, den Waisenjungen Anders, und seine Geliebte Sonja in Gefahr.

Dan Vyleta, Pavel & Ich, Bloomsbury, 413 Seiten, 22,00 €

Krimi-Tipp von Ingo Klaus („spannende Story, atmosphärisch dicht – ein Stück Zeitgeschichte)

   

Kaltes Gift

Bei einem Verkehrsunfall wird die stark verweste Leiche einer alten Frau entdeckt. Sie kann als Violet Chambers identifiziert werden - und sie wurde vermutlich vergiftet. Doch als Detective Chief Inspector Lapslie mit den Ermittlungen beginnt, steht er vor einem Rätsel: Die alte Mrs. Chambers erfreut sich offenbar lebhaft ihres Daseins, zahlt Steuern, bezieht Mieteinkünfte und schreibt reizende Postkarten. Was geht hier vor?

Nigel McCrery, Kaltes Gift, Droemer/Knaur, 378 Seiten, 16,95 €

Krimi-Tipp von Antje Kaus (Im Stil von Agatha Christie, Super!!!)

   

Handauflegen

Unter den Augen eines unbestechlichen Gesandten der übergeordneten Kirchenbehörde zelebriert Pater Jolliffe einen Gedenkgottesdienst für den Bettgefährten der 'beautiful people' von London, einen auch ihm selbst wohlbekannten Mann. Unerwartete Enthüllungen der versammelten Hinterbliebenen sorgen dafür, dass die traurige Zeremonie einen rasanten Wandel durchläuft. Die weihevolle Andacht wird zum nervenzerrenden Schreckensspektakel, um dann unversehens in einem überaus sinnenfrohen Dankgottesdienst zu enden, als herauskommt, woran dieser Mann nicht gestorben ist.

Wie alle Bücher Bennetts sprachlich äußerst elegant.

Alan Bennett, Handauflegen, Wagenbach TB, 90 Seiten, 9,90 €

Lese-Tipp von Lennia Kotz, Christian Klahn, Ingo Klaus

   

Eine exklusive Liebe

Diskret und liebevoll rekonstruiert Johanna Adorján das Leben ihrer Großeltern Vera und István, die als ungarische Juden den Holocaust überlebten, 1956 während des Aufstands von Budapest nach Dänemark flohen und sich an einem Sonntag im Herbst 1991 in Kopenhagen das Leben nahmen. Zwei Menschen, die miteinander alt geworden sind. Er ist schwer krank und sie will nicht ohne ihn sein. Hand in Hand gehen Vera und István in den Tod, es ist das konsequente Ende einer Liebe, die die ganze übrige Welt ausschloss, sogar die eigenen Kinder.

Johanna Adorján, Eine exklusive Liebe, Luchterhand Literaturverlag, 192 Seiten, 17, 95 €

Lese-Tipp von Réjane Plog, Antje Kaus, Penelope Karachristos

   

Der Schneewittchen-Club

Spinnefeind sind sich die schöne Alice, die reiche Reena und die kluge Molly, als sie im Internat aufeinander treffen. Verbissen kämpfen die Tochter eines Schriftstellerpaars aus New York, das verwöhnte Beverly-Hills-Girl und die fleißige Schülerin aus der Provinz um Zimmer, Freundinnen und Jungs. Bis sie entdecken, dass sie aus demselben Grund hier sind: Sie alle haben eine böse Stiefmutter, die sie loswerden will! Das lassen die Drei sich nicht gefallen. Sie gründen den "Scheewittchen-Club" und schmieden Rachepläne. Perfekte Unterhaltung, die Leichtes mit Nachdenklichem verbindet!

Lily Archer, Der Schneewittchen-Club, Hanser, 298 Seiten, ab 12 Jahren, 14,90 €

Jugendbuch-Tipp von Penelope Karachristos

   

Die irrste Katze der Welt - Wie alles begann

Eine Katzengeschichte mit hintergründigem Humor. Gilles Bachelet erzählt, wie er aus dem Wurf putziger Katzenbabys zielsicher »seine« Katze ausgewählt hat und wie er ihr geholfen hat, auf eigenen Pfoten zu stehen. Eine wichtige Rolle spielt hierbei das erste Kuscheltier des Kätzchens, dem es sich mit großer Hingabe widmet. Umso erstaunter ist der glückliche Katzenbesitzer, als er eines Tages feststellen muss, dass sein geliebter Vierbeiner sein Kuscheltier vernachlässigt und sein Herz an eine ganz gewöhnliche Karotte verschenkt.

Unglaubliche Bilder. Muss man gesehen haben.

Gilles Bachelet, Die irrste Katze der Welt – Wie alles begann, Gerstenberg, 32 Seiten, ab 5 Jahren, 12,90 €

Bilderbuch-Tipp der gesamten Crew

   

Der Palast der Erinnerung

 

Die junge Marina ist Museumsführerin in der berühmten Leningrader Eremitage. Früher umgaben sie faszinierende Gemälde und die tiefe Zuneigung des Mannes, den sie liebt. Nun aber, im Winter 1941, ist sie allein und die Museumssäle sind leer. In der Stadt herrschen Hunger, Not und Verzweiflung. Doch Marina hat ihren eigenen Weg gefunden, das Elend zu ertragen: Sie geht von Saal zu Saal und erinnert sich der Meisterwerke, die vor dem Krieg dort hingen. Sie sieht anmutige Gesten, betörende Farben, die Strahlkraft des Lichts. So entsteht in Marina das ganze Museum zu neuem Leben. Vor allem die Erinnerung an die Madonnenbilder und ihre Schönheit lassen sie alles überleben. Jahrzehnte später sind es wieder die Madonnenbilder, die ihr Trost spenden. Marina, deren Gedächtnis sie immer häufiger im Stich lässt, flüchtet sich erneut zu den Bildern und erlebt noch einmal Geborgenheit und Glück.

 

Schöne Geschichte. Historisch interessant. Als liefe man durch die Eremitage. Auf nach Sankt Petersburg (siehe Lena Gorelik)

 

Dean Debra, Palast der Erinnerung, Droemer/Knaur, 299 Seiten, 8,95 €

 

Lesetipp von Penelope Karachristos, Ingo Klaus

   

Schatzinsel-Weihnachts-Tipps 2008

Kinderbücher

Jugendbücher

Bücher und Meer

 

Herr Eichhorn ist dieses Jahr wild entschlossen, nicht einzuschlafen, bevor die erste Schneeflocke vom Himmel gefallen ist. Denn er will unbedingt einmal selbst erleben, wie wunderschön der Winter ist. Aber der Winter lässt sich Zeit …
Das Warten auf etwas, das man nicht kennt, ist jedoch eine recht mühsame Angelegenheit. Was Herr Eichhorn und seine Freunde erleben, bevor sie endlich die erste Schneeflocke gefunden haben, erzählt Sebastian Meschenmoser in unvergleichlicher Weise.
Mit hintersinnigem Humor, Beobachtungsgabe und der Kunst, ganz besondere Geschichten zu erzählen, macht Sebastian Meschenmoser jedes einzelne seiner Bücher zu einem wahren Vergnügen.

Wer einmal ein völlig übermüdetes Eichhörnchen sehen möchte, ein zerzaustes und übermüdetes Eichhörnchen, der kommt an diesem Bilderbuch nicht vorbei. Wer sehen möchte, wie sich Herr Eichhorn und ein Igel wach zu halten versuchen, benötigt dieses Bilderbuch. Wer erfahren möchte, was Zahnbürsten, Konservendosen und Socken mit Schneeflocken zu tun haben, muss unbedingt Herr Eichhorn und der erste Schnee anschauen.

 

Herr Eichhorn und der erste Schnee

Esslinger Verlag 2007

Text und Illustrationen: Sebastian Meschenmoser, 64 Seiten, 9,95 €

   

"Eines Morgens erwachte Herr Eichhorn, weil der Mond in sein Dach gefallen war …" So beginnt die skurrile Geschichte über drei Freunde und ein sehr ausgefallenes Problem. Herr Eichhorn macht sich große Sorgen und versucht alles, um das ungewollte Fundstück loszuwerden. Als dieses schließlich – leicht ramponiert – endlich wieder am Himmel leuchtet, muss auch er zugeben: Ende gut, alles gut!
Skurriler Humor, feinste Zeichnungen und eine Geschichte mit Tiefgang.

 

Ein Bilderbuch, in dem ein Eichhörnchen beim Anblick eines angefressenen Mondes voller Sorge ausruft Der Mond war ruiniert ist einfach als großartig zu bezeichnen.

 

Herr Eichhorn und der Mond

Esslinger Verlag 2006

Text und Illustrationen: Sebastian Meschenmoser

48 Seiten, 9,95 €

   

Lena Gorelik macht eine Reise:

„Meinen Verwandten schreibe ich, dass ich demnächst nach Petersburg komme, zusammen mit einem Freund, dem ich gerne die Stadt zeigen möchte. Meine Verwandten schreiben zurück, sie freuten sich sehr auf uns.

Dann rufen sie hysterisch bei meinen Eltern an, um in Erfahrung zu bringen, wer denn bitte dieser Typ ist, den Lena nach Petersburg mitbringt. Ihr bester Freund!, erklärt meine Mutter. Hat sie sich von Peter getrennt?, will die besorgte Verwandtschaft wissen; natürlich durfte Peter als Erster mit mir nach Petersburg fahren, die Verwandtschaft liebt ihn seither weitaus inniger und unkritischer als mich.“

 

Lena Gorelik schreibt eine heitere, luftig leichte Prosa, die an den Stil Birgit Vanderbekes erinnert.

Lena Gorelik ist eine Grenzgängerin zwischen der russischen und der deutschen Kultur. Wer etwas über Russen und Deutsche erfahren möchte, über unterschiedliche Mentalitäten, kann das hier auf die amüsanteste Art und Weise tun:

 

„In Deutschland darf ich nie singen. In dem demokratischen, offenen Land, in meinem links angehauchten, auf Gleichbehandlung aller Völker und Geschöpfe sinnenden Freundeskreises darf ich nie singen. Weil ich nicht schön singen kann. In Deutschland singt man schön.“

 

„Die Stadt für Verliebte und Kunstbeflissene, Schlaflose, Wodkatrinker und Pelzträger: Sankt Petersburg, eines der beliebtesten, neuerdings auch eines der sexysten Reiseziele, war immer schon Opfer seiner Klischees. Lena Gorelik greift diese freudig auf und liefert Insiderwissen, mit dem Sie bestimmt in keine Touristenfalle tappen.

Es ist ein Gerücht, dass man „Na Sdorowje“ auf Russisch sagt, wenn man anstößt. Das wäre Polnisch. Russisch wäre es, eine Rede zu halten. Die Rede muss emotional und klug sein. Am liebsten so, dass alle gleichzeitig weinen und lachen. Beispiel: (Ungewöhnlich kurz, aber typisch): „Mein Glas ist fast leer; aber mein Herz ist voll; vor Liebe zu Euch!“ (Alle Tanten weinen.)

Ob Sie eine Flasche Wasser kaufen wollen oder Theaterkarten, ob Sie mit der Metro fahren wollen oder mit der Straßenbahn, ob Sie im Hotel wohnen oder bei Freunden, ob Sie auf Hochzeitsreise sind oder noch im Stadium davor: Mit diesem Buch erfahren Sie, wie Sie gucken, grüßen, fordern, flirten müssen, wenn Sie in St. Petersburg ans Ziel gelangen wollen.

Lena Gorelik, selbst gebürtige Petersburgerin, streift zweimal im Jahr ihre Sehnsucht ab und verbindet das mit dem unvermeidlichen Verwandtenbesuch. Ergebnis ihrer Feldstudien ist dieses witzige, sehr persönliche Reisebuch, das keine Museenöffnungszeiten enthält, aber dafür ultimative Tipps, wie Ihre Reise an die Newa bestimmt unvergesslich wird.“  (Verlagsankündigung)

 

Lena Gorelik, Verliebt in Sankt Petersburg – Meine russische Reise

SchirmerGraf Verlag 2008, Leinen mit Schutzumschlag und Lesebändchen, 176 Seiten, 17,80 €

 

   

Eine Liebeserklärung an die Queen und an die Literatur – wer hätte gedacht, dass das zusammenpasst?!

 

Die Hunde sind schuld. Beim Spaziergang mit der Queen rennen sie los, um den allwöchentlich in einem der Palasthöfe parkenden Bücherbus der Bezirksbibliothek anzukläffen. Ma’am ist zu gut erzogen, um sich nicht bei dem Bibliothekar zu entschuldigen, leiht sich ebenfalls aus Höflichkeit ein Buch aus – und kommt auf den Geschmack. Von da an deckt sie sich jede Woche mit Lesestoff ein und lernt den Küchengehilfen Norman kennen, mit dem sie sich fortan über ihre Lektüren unterhält.

Not amused ist hingegen der Privatsekretär der Queen, Sir Kevin, der nichts unversucht lässt, Her Majesty dem schädlichen Einfluss Normans zu entziehen. Denn die Queen beginnt, ihre Pflichten zu vernachlässigen, liest nun lieber in ihrer Kutsche, statt der Menge zuzuwinken.

Ein Bennett at its best – very British, wie immer, und von so umwerfender Komik, dass Ihnen der Bowlerhat hochgeht!

 

Alan Bennett, Die souveräne Leserin   

Aus dem Englischen (The Uncommon Reader) von Ingo Herzke

Erscheint Ende August 2008 im Wagenbach-Verlag, Gebunden, 120 Seiten, 14,90€

Die englische Taschenbuchausgabe ist bei uns für 10,80 € erhältlich

   

Köstlich. Ein schmales Bändchen. Ein großer Spaß!

 

Mit knochentrockenem britischen Humor erzählt Bennett die Geschichte eines englischen Middleclass-Ehepaars, das vom Opernbesuch nach Hause kommt und seine Wohnung vollkommen leer vorfindet. Mit dem Verlust der Einrichtung aus zweiunddreißig Ehejahren tun sich ungeahnte Möglichkeiten auf...

Mozart spielte in ihrer Ehe eine wichtige Rolle. Sie hatten keine Kinder, und ohne Mozart hätten sie sich wahrscheinlich schon vor Jahren getrennt. An jenem Abend waren die Ransomes in Così fan tutte, und als sie nach Hause kommen, ist ihre Wohnung komplett ausgeräumt. Auf der Suche nach dem Nötigsten für den Alltag – Tassen, Teebeutel, Spülmittel, Sieb und eine ochsenblutfarbene Schuhcreme für ihren Mann – gerät Mrs. Ransome in Läden und Gegenden, die sie vorher nie aufgesucht hätte. Eine merkwürdige Abenteuerlust und Lebensfreude bemächtigt sich ihrer, und am Ende ist für die Ransomes nichts mehr so, wie es einmal war.

 

Alan Bennet, Così fan tutte - Eine Geschichte, Originaltitel: The Clothes They Stood Up

Aus dem Englischen von Brigitte Heinrich, 2007. Kartoniert. 96 Seiten,  9, 90 €

   

   

"Nichts hat sich Moderatorin Kim Lange mehr gewünscht als den deutschen Fernsehpreis. Nun hält sie ihn triumphierend in den Händen. Schade eigentlich, dass sie noch am selben Abend von den Trümmern einer russischen Raumstation erschlagen wird.
Im Jenseits erfährt Kim, dass sie in ihrem Leben sehr viel mieses Karma gesammelt hat. Die Rechnung folgt prompt. Kim findet sich in einem Erdloch wieder, mit sechs Beinen, Fühlern und einem wirklich dicken Po: Sie ist eine Ameise! Aber Kim hat wenig Lust, fortan Kuchenkrümel durch die Gegend zu schleppen. Außerdem kann sie nicht zulassen, dass ihr Mann sich mit einer Neuen tröstet. Was tun? Es gibt nur einen Ausweg: Gutes Karma muss her, damit es auf der Reinkarnationsleiter wieder aufwärts geht."

Flotte Strandlektüre. Leicht, lustig, schräg!

 

David Safier, Mieses Karma

288 Seiten,  gebunden 16,90 €, Taschenbuch 8,95 €

   

Gerald Samper – vielen Lesern bereits bekannt aus Kochen mit Fernet Branca – Hausbesitzer in der Toskana, Ghostwriter und Biograf ruhmsüchtiger Popstars und mediengeiler Sportskanonen, hat einen neuen Auftrag: Er soll ein Buch schreiben über Millie Cleat, eine wettergegerbte Fünfzigerin, die mit ihrem Hightech-Trimaran über die Weltmeere segelt und dabei einen Weltrekord nach dem anderen bricht.

Bald greift sie, ein Genie der Selbstvermarktung, zu den Sternen: sie wird die Hohepriesterin einer maritimen Sekte, deren Machenschaften Samper mit abgründigem Spott verfolgt.
Die Welt ist ein mediales Dorf, und je schräger die Geschichten seiner Akteure, desto besser. Mafiöse Balkan-Politiker, weltberühmte Dirigenten und windige italienische Makler, Ökofeministinnen und pakistanische Taxifahrer: sie alle treten in dieser Parforcejagd britischen Humors auf – und nicht immer würdig wieder ab. Mit hinreißendem satirischen Talent und hemmungsloser Fabulierlust legt James Hamilton-Paterson sein neues, pralles Buch vor: böse und exzentrisch, haarsträubend und – wunderbar.

 

James Hamilton-Paterson, Einarmsegeln mit Millie 

Klett-Cotta Verlag, 364 Seiten,  22,50 €

ab Mitte Dezember 2008 auch als Taschenbuch bei btb, 9,- €

   

   

   

Büchertipps zur Ausstellung Erzähl' mir was vom Tod im Deutschen Klingenmuseum

Kinderbücher 1

Kinderbücher 2

Jugendbücher 1

Jugendbücher 2

 

Schatzinsel-Weihnachts-Tipps 2007

Kinderbücher

Jugendbücher

Bücher und Meer - Teil 1

Bücher und Meer - Teil 2

   

Ein umwerfend guter Band mit Erzählungen:

 

"Vierzehn fiese Storys von Shalom Auslander, dem Enfant terrible aus Brooklyn, New York. Hier zückt Gott schon mal seine Knarre, wenn nicht alles so läuft, wie er sich das ausgedacht hat, und hier philosophieren Charlie Brown und Snoopy darüber, ob Schulzianer oder Kürbisiten den richtigen Glauben haben. Hier kommt das schlechte Gewissen auf vier Pfoten angetappt und wird dafür von einem Pornostarlet überfahren. Hier wird im Himmel geflucht und auf Erden gebetet - und vor allem kein Blatt vor den Mund genommen." (Klappentext)

 

Vorsicht, bissiger Gott - Fiese Storys

Shalom Auslander, aus dem Amerikanischen von  Robin Detje, Berliner Taschenbuch Verlag 2007,  157 Seiten,  7,90 €

   

Der kleine Gorilla stibitzt dem Zoowärter den Schlüssel. Und nun folgen die Zootiere ihrem Wärter bis ins Schlafzimmer.

Gute Nacht, Gorilla ist ein großartiges Bilderbuch für die Kleinsten! Es ist schön nachzuvollziehen, wie der kleine Gorilla dem Zoowärter den Schlüssel entwendet, und alle Gehege aufschließt, so dass die Tiere des Zoos, vom Elefant bis zum Gürteltier, dem müden Wärter bis ins Schlafzimmer folgen können. Und wenn die Tiere nicht so höflich geantwortet hätten auf das Gute Nacht, Liebling, dann hätten sie dort wohl auch bleiben können.

Ein Bilderbuchschatz aus Pappe! Unbedingt die Maus und ihre Banane beobachten!

 

Peggy Rathmann, Gute Nacht, Gorilla!

Moritz Verlag, 2006, Pappband, 32 Seiten, Ab 3 Jahren, 8,95 €

   

Dies ist der beste Krimi, den ich in diesem Jahr gelesen habe. Eine Vielzahl von Themen, ein packender Fall, überzeugende Figuren. Perfekt!                                           

 

"Was geschah mit Harriet Vanger? Während eines Familientreffens spurlos verschwunden, bleibt ihr Schicksal jahrzehntelang ungeklärt. Bis der Journalist Mikael Blomkvist und die Ermittlerin Lisbeth Salander recherchieren. Was sie zutage fördern, lässt alle Beteiligten wünschen, sie hätten sich nie mit diesem Fall beschäftigt.

An seinem 82. Geburtstag erhält der einflussreiche Industrielle Henrik Vanger per Post anonym ein Geschenk. Das Paket enthält eine gepresste Blüte hinter Glas, genau wie in den 43 Jahren zuvor. Vangers Lieblingsnichte Harriet hatte ihm 1958 zum ersten Mal dieses Geschenk gemacht, doch dann verschwand sie spurlos. Ihr Leichnam wurde nie gefunden.
In einer letzten Anstrengung beschließt Vanger herauszufinden, was dem geliebten Mädchen tatsächlich zustieß. Er engagiert den Journalisten Mikael Blomkvist, der, getarnt als Biograf, bald auf erste Spuren stößt. Unterstützt wird er von der jungen Ermittlerin Lisbeth Salander, einem virtuosen Computergenie mit messerscharfem Verstand. Je tiefer Blomkvist und Salander in der Vangerschen Familiengeschichte graben, desto grauenvoller sind ihre Enthüllungen." (Klappentext)

 

Stieg Larsson, Verblendung

Heyne Verlag 2006,  688 Seiten, 21,95 €

seit Mai 2007 auch als Heyne Taschenbuch erhältlich, 704 Seiten, 9,95 €
   

1152 Seiten. 1152 eng bedruckte Seiten! Der erste Teil der gefeierten Barock-Trilogie. Ein unglaubliches Unternehmen. Großartig ist nicht nur, was Stephenson alles erzählen kann, sondern auch, wie er es erzählt. Ein Meisterwerk. Ein gigantisches Projekt. Nicht immer einfach zu lesen, aber immer der  Mühe wert.

 

"Europa, um 1665: Daniel Waterhouse, Querdenker, Puritaner und Verächter der alten Geheimwissenschaften, strebt mit seinem Freund Isaac Newton und einigen anderen großen Geistern des barocken Europa nach Wissen und Erkenntnis, während die Welt ringsum ein einziges Chaos ist. Überall ringt die Vernunft mit dem blutigen Ehrgeiz der Mächtigen, und jederzeit können Katastrophen – ob natürlich oder hausgemacht – die politische Landschaft über Nacht verändern. In dieser Zeit steigt Jack Shaftoe vom Londoner Gassenjungen zum legendären König der Vagabunden auf. Er riskiert Leib und Leben für sein Glück und seine Liebe – und verliert durch die Syphilis schleichend den Verstand. Gleichzeitig schlägt sich seine Geliebte Eliza, die er aus einem türkischen Harem befreit hat, bis zum Hof Ludwigs XIV. durch, wird Mätresse, Spionin und Schachfigur in den Händen von königlichen Staatenlenkern. Die Wege von Daniel, Jack und Eliza führen kreuz und quer durch das zerrissene Europa, sie berühren und verschlingen sich, während allerorten ein neues Zeitalter seine Schatten voraus wirft …"

 

"Der Autor entwirft ein lebendiges Panorama einer großen Epoche der Wissenschaft: die manische Kleinarbeit der Forscher in abgelegenen Laboratorien, ihre Erfolge und Niederlagen. 'Quicksilver' ist Wissenschafts-Thriller, Historienschmöker und Schelmenroman auf höchstem Niveau."
SZ Wissen

 

"Vielleicht ist 'Quicksilver', das einen Schatz an Geschichten, Personen, Handlungen und Verknüpfungen enthält, weniger ein Buch als ein Ort, den wir besuchen und an dem wir uns tummeln können. Eines ist sicher: Der (ehemalige) SF-Autor Stephenson ist damit endgültig in der Gegenwart der Vergangenheit angekommen. Die uns durchaus einen viel sagenden Blick in die Zukunft offenbaren kann."
Buchjournal

 

Neal Stephenson, Quicksilver

Manhattan Verlag 2004, Die Barock-Trilogie, Teil 1, 1152 Seiten, Taschenbuch-Ausgabe 13,- €

   

Gerade ist der zweite Teil der monumentalen Barock-Trilogie erschienen!

Eine Lese-Abenteuer sondergleichen. Klug, schwierig, prall, ordinär, belesen - großartig!

 

"Der Hafen von Algier im Jahr 1689. Jack Shaftoe, selbst ernannter König der Vagabunden und einst heroischer Befreier der einzigartigen Eliza aus einem türkischen Harem, ist als Galeerensklave gefangen. Doch Shaftoe ist nicht bereit, sich dem launischen Spiel des Schicksals zu fügen, und fasst einen verwegenen Fluchtplan. Das Unterfangen gelingt und bringt dem unerschrockenen Glücksritter neben der Freiheit auch das flüchtige Glück sagenhaften Reichtums ein – sowie Feinde ohne Zahl und eine wilde Abenteuerfahrt rund um den Globus.

Unterdessen führt Eliza, mittlerweile Gräfin de la Zeur, am prächtig-dekadenten Hof von Versailles ihren eigenen Feldzug. In den Künsten der Verführung, der Intrige und der Spionage ebenso bewandert wie in handfesten Finanzgeschäften, scheut sie kein Mittel, um ihr Leben und das ihres Sohnes zu schützen – sowie sich an dem Mann zu rächen, der sie um ein Haar ruiniert hätte.

Eine neue Zeit bricht an; doch nicht jeder ist den Herausforderungen des zerrissenen Europa am Vorabend der Moderne so gewachsen wie Eliza. Der Puritaner und Querdenker Daniel Waterhouse sucht sein Heil in der Flucht, den Verheißungen der Neuen Welt entgegen …

 

"Das aufwändigste literarische Projekt der Jahrtausendwende - und darüber hinaus."
Publishers Weekly

 

"Wie sein Vorgänger ist 'Confusion' bis zum Bugspriet angefüllt mit Action, Gelehrsamkeit und wunderbaren Gags."
The Independent

"Neal Stephensons 'Barock-Zyklus' trotzt jeder Kategorisierung, jedem Genrebegriff, jedem Versuch der Erklärung oder Zuordnung - er ist schlicht und ergreifend genial. Stephenson verfügt über eine einzigartige Gabe: Er kann komplexes Gedankengut veranschaulichen und unterhält die Leser dabei auch noch voller Humor, mit viel Herz und jeder Menge Spannung."
Time

 

Neal Stephenson, Confusion

Manhattan Verlag 2006, Barock-Trilogie 2,  1024 Seiten, 29,95 €

   

Was macht man, wenn der Hummer für 3000 Gäste über Nacht schlecht wird, wenn man mit einem großen Catering-Menü einen Tag zu früh vor der Tür des Gastgebers steht, wenn 350 Silvester-Gäste noch um Mitternacht auf ihr Essen warten und eine Schlägerei beginnen? Berühmte Köche erzählen von ihren schlimmsten Pannen. Ihre Bekenntnisse  sind nicht nur höchst unterhaltsam, sondern erinnern den praktizierenden Laien auf tröstliche Weise, dass auch in der Welt der Haute Cuisine mal etwas gewaltig schief gehen kann.

 

Kulinarische Katastrophen weltberühmter Köche

Berlin Verlag, 2006, 253 Seiten, 18,- €

   

Mark Crick kann virtuos mit literarischen Stimmen unterschiedlichster Tonlagen jonglieren. Er verwandelt 15 Rezepte - von der Suppe zum Dessert, von Käsetoast bis Coq au Vin - in würzige und bissfeste Parodien auf große Werke der Literaturgeschichte: von Homer bis Harold Pinter, von Jane Austen bis Virginia Woolf. Ein geniales Kompendium zum Nachkochen und Nachlesen - eben Bildung satt.

 

Mark Crick, Die Suppe des Herrn K. - Eine vollständige Geschichte der Weltliteratur in 15 Rezepten

Blessing Verlag, 2006, 110 Seiten, 12,- €

   

Ein verschrobener Kommissar. Ein eigenständiger Stil. Ein Fall, bei dem nach 100 Seiten klar zu sein scheint, dass Fred Vargas ihn nicht mit einer plausiblen Auflösung zu Ende bringen kann. Aber genau das macht sie. Respekt!

 

"Durch Zufall stößt Adamsberg auf einen gräßlichen Mord - ein Mädchen wurde mit einem Dreizack erstochen. Eines ähnlichen Verbrechens wurde einst sein jüngerer Bruder Raphaël verdächtigt. Doch seitdem sind 30 Jahre vergangen, der wirkliche Mörder ist längst begraben. Wer also mordet weiter mit gleicher Waffe? Für Adamsberg beginnt ein atemloser, einsamer Lauf gegen die Zeit."  (Klappentext)
 

Fred Vargas, Der vierzehnte Stein

Aufbau Verlag, Taschenbuch, 479 Seiten, 9,95 €

   

Henry Porter wird bereits gehandelt als der John LeCarré des 21.Jahrhunderts. Das ist etwas übertrieben. Aber ohne Frage gehört er momentan zu den Top-Autoren im Bereich Spionagethriller. Sein Buch erschien in London bereits im Jahre 2003, und Thema sind unter anderem die geheimen Gefangenen-Transportflüge der CIA, und das Auslagern von Verhören in Länder, die foltern. Mehr Gehalt an Wirklichkeit wird man zur Zeit im Bereich Spinogethriller nicht zu lesen bekommen.

 

"Der Chef des US-Sicherheitsdienstes landet inkognito in Heathrow. Doch auf dem Weg vom Flughafen gerät er in eine tödliche Falle. Gleichzeitig schaffen es zwölf arabische Flugpassagiere, beinahe unbemerkt ihre Identitäten zu wechseln. Nur zufällig entdeckt die britische Geheimagentin Isis Herrick das Manöver. Als die Recherchen auf die Spur von Al-Qaida führen, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit? Atemberaubend spannend, glänzend recherchiert, meisterhaft bis ins Detail: ein fesselnder Agententhriller über den Kampf der Geheimdienste gegen den Terrorismus. " (Klappentext)

 

Henry Porter, Empire State

Ullstein Taschenbuch 2005, 544 Seiten, 8,95 €

   

Der beste literarische Krimi des Jahres.

Ein Krimi, der nie auf den Bestenlisten landen wird. Dafür ist er zu düster. Dafür fehlt ihm dieser Sog zum Show-Down.

Aber in welchen Krimi finden sich schon solche Sätze:

 

"...und sobald der fette Mann seinen ersten Schlag gemacht hatte, war Train klar, dass seine feuchten Träume besser strukturiert waren als der Golfschwung seiner 'Tasche', wie Caddies ihre Kunden nannten."

 

"Der Polizist verstand sofort, dass er hier keinen normalen Einwohner von Beverly Hills vor seiner Seitenscheibe stehen hatte, dass dieser hier wahrscheinlich in seinem ganzen Leben noch nie jemanden bedroht hatte. Diesen Schritt würde er einfach überspringen."

 

"Ein junger Schwarzer mit einem schrecklichen Geheimnis, eine schöne Frau als Zeugin eines vertuschten Mordes, ein Polizeibeamter jenseits von Gut und Böse: Pete Dexters »Train« ist ein fesselnder Roman über drei Menschen, deren Wege sich besser nie gekreuzt hätten.
Los Angeles, 1953: Brookline ist einer der exklusivsten Golfclubs der Stadt. Die Fairways sind grün, die Mitglieder weiß, die Caddies schwarz. So auch Lionel Walk, genannt »Train«, der ein außergewöhnliches Talent fürs Golfen hat. Das erkennt auch Detective Miller Packard vom LAPD, der regelmäßig in Brookline spielt. Als Packard einen Fall übernimmt, in den zwei Caddies des Clubs verwickelt sind, nimmt das Schicksal seinen verhängnisvollen Lauf. Ein reicher Mann wird erschossen, seine jüngere Ehefrau Norah brutal vergewaltigt. Packard verliebt sich in Norah, zieht kurze Zeit später bei ihr ein und nimmt auch Train unter seine Fittiche. Doch Miller Packards Zuwendung hat einen hohen Preis ...
Mit seiner prägnanten, eindringlichen Sprache hat Pete Dexter einen großen Roman geschrieben, der in der Tradition des Noir steht, aber mit den Konventionen des Genres bricht. »Train« ist ein atmosphärisch dichter, verstörender Roman mit Szenen und Figuren, die man nicht mehr vergißt." (Klappentext)

 

Pete Dexter, Train

Liebeskind Verlag 2006, 400 Seiten,  22,- €

   

Der erste Band meiner Krimi-Lieblings-Reihe um den coolsten Helden, der zur Zeit auf dem Buch-Markt zu haben ist: Jack Reacher.

Der ehemalige Top-Millitär-Ermittler wird immer wieder in Fälle verwickelt, obwohl er doch nur seine Ruhe haben möchte.

Ungemein flott erzählt, dabei aber sehr genau in den Szenen. Gewalttätig, oft an und auf der Grenze zur Selbstjustiz, also thematisch nicht ganz unproblematisch....

Alle Bände spielen im Spannungsfeld zwischen der Welt des FBIs, der zivilen Welt und der Welt der Stützpunkte und des militärischen Denkens.

 

"Auf dem Weg von Tampa nach nirgendwo ist Jack Reacher in einer Kleinstadt in Georgia aus dem Greyhound-Bus gestiegen. Wenige Stunden später findet er sich im Gefängnis wieder - unter Mordverdacht!" (Klappentext)

 

Lee Child, Größenwahn

Goldmann TB, 457 Seiten, 8,95

   

Unser meistverkauftes Buch im Jahr 2006!

Egal, was man ansonsten für einen Krimi-Geschmack hat: Wer Krimis mag, wird von diesem Buch begeistert sein. Garantiert.

Eine Geschichte, die sofort loslegt. Ein Buch, in dem nicht rumgeschwafelt wird. Eine verblüffende Auflösung ----:  Mehr geht einfach nicht.

 

"Acht Jahre nach ihrer Ermordung bekommt David Nachrichten von seiner vermeintlich toten Frau zugespielt. Man warnt ihn, kein Sterbenswort davon zu verraten, aber als das FBI auftaucht und ihn des Mordes verdächtigt, nimmt er die Suche nach ihr auf …" (Klappentext)

 

Harlan Coben, Kein Sterbenswort

Goldmann Taschenbuch, 8, 90 €

 

   

Es ist Sommer. Wir befinden uns an der Ostküste der USA.  Ein kleiner Ort am Meer. Der

15jährige Ward verbringt hier mit seinen Eltern und seinen Freunden die Ferien. Sein Vater

ist eine Surfer –Legende, Wards Freunde verehren ihn, fragen ihn ständig um Rat. Ward aber

ist genervt von seinem allwissenden Vater. Sein Vater kann locker mit den Mädchen aus Wards Clique reden. Ward ist nicht so redegewandt und selbstsicher. Er kann das nicht. Er grübelt viel, aber er kann sich nicht so gut mitteilen.

Ward ist den ganzen Tag mit seinem besten Freund Alex und  einer ganzen Gruppe von Freunden am Meer. Sie surfen, und im Meer ist Ward dann ganz in seinem Element. Die Luft flimmert, tiefblau hängt der Himmel über dem heißen Sand. Nachmittags werden die Mädchen eine Party veranstalten. Ward mag besonders das neue Mädchen Alison.

Das Wetter ändert sich. Große Wellen werden hereinbrechen. Sein Vater wird mit seinem

Brett hinausgehen. Es wird dramatisch. Dieser Nachmittag wird alles verändern…

 

Ein schmales Buch, lyrisch knapp erzählt. Ein literarisches Juwel, das nun auch als Hörbuch erhältlich ist. Es liest der Schauspieler Hans-Peter Hallwachs, und er liest diesen Text auf eine unfassbar großartige Art und Weise.

 

Kirsty Gunn, Der Junge und das Meer

140 Seiten, 15,- €. Als Hörbuch gelesen von Hans-Peter Hallwachs, 180 Minuten, 3 CDs,  19,95 €, beide erschienen im Mare Verlag

   

Das beste Buch über Fußball, oder genauer:

Das beste Buch über FußballSPIELEN.

 

Der Bericht eines Hobbyfußballspielers: Fußballspielen als sozialer Akt.

Fußballspielen als Rettung aus einer traumatischen Kindheit.

 

"Als ich in der Schule verjagt, verachtet, verlacht wurde, hatte ich anstelle einer Psychotherapie - und um vieles besser - das Vorrecht, ja, das Privileg, ohne Termin vorab und in aller Einfachheit eine ganz nahe, offene Welt zu betreten, die Welt des Fußballs, in der ich spüren konnte, dass ich existierte, ohne ein Urteil zu fürchten. Und eins habe ich dort bestätigt gefunden: Wenn ein Kind spürt, dass es existiert, unabhängig von dem, was es ist oder was es zu sein glaubt, dann kann es auch zeigen, was ihn im steckt....."

 

Phillipe Dubath, Zidane und ich (Briefe eines Fußballspielers an seine Frau)

Bilgerverlag 2004, 79 Seiten, 12,50 €

   

Fotos von Fußballtoren. Von Fußballtoren auf Bolzplätzen. Bolzplätze, gefunden überall auf der Welt.

 

Kombiniert werden diese Fotos mit Auszügen aus den Fifa-Fußballregeln. Und es zeigt sich: Auf Bolzplätzen müssen die Fifa-Regeln wegen Besonderheiten des Platzes teilweise etwas großzügiger ausgelegt werden.

 

Tolle Fotos. Und eine famose Idee.

 

Eine Dokumentation der weltweiten Fußballbegeisterung. Und eine Dokumentation von  grandioser Spielplatz-Gestaltungs-Kreativität.

 

Neville Gabie, Tore

Sanssouci Verlag 2006, 10,- €

   

John Le Carré ist immer noch der König der Krimi-Literatur. Niemand in der Krimi-Szene verfügt über so eine elegante Ausdrucksweise, niemand kann so dichte Szenen schreiben. Einzig James Ellroy, oder Dennis Lehane in seinem Buch "Mystic River", erreichen dieses Niveau.

 

Und definitiv niemand kann so grandiose Eröffnungsszenen schreiben wie John Le Carré.

 

"Der ewige Gärtner" spielt in Afrika. Es geht um die Machenschaften der Pharmakonzerne, es geht um einen Mann, der erst nach dem Tod seiner Frau aus seinem gepflegten Lebenswandel ausbricht, und sich auf den Weg macht auf die Suche nach den Mördern seiner Frau.

 

Es gibt Krimis, die  schneller und flotter sind, es gibt Krimis, die spannender sind, aber es gibt kaum einen Krimi, der besser erzählt ist!

 

Ab 12. Januar nun auch in den Kinos: Regie führte der Brasilianer Fernando Meirelles, der mit seinem Film "City of God" vor drei Jahren für Furore sorgte. Dieses Aufeinandertreffen zweier absoluter Könner ist ein großes Versprechen. Wir sind gespannt.

 

 

John Le Carré, Der ewige Gärtner

List Taschenbuch, 557 Seiten, 9 €

   

Bill Moody ist Jazz-Musiker. Er spielt Schlagzeug. Bill Moody ist Schriftsteller. Er schreibt Krimis. Krimis, bei denen  Jazzmusiker im Mittelpunkt stehen. Gerade ist im Unions-Verlag die Taschenbuchausgabe seines neuen Krimis über den Trompeter  Chet Baker erschienen.  

Chet Baker war Anfang der 50er Jahre als gerade mal 22jähriger ein Riesenstar. Er spielte mit allen damaligen Jazzgrößen. Berühmt wurde er mit seiner Version von „My funny Valentine“. Und Chet Baker sah auch noch ziemlich gut aus. Aber dann kamen die Probleme. Drogenabhängigkeit, Gefängnisaufenthalte, Entziehungskuren. Ende der 60er Jahre wurden  ihm bei einer Auseinandersetzung mit Drogendealern die Zähne ausgeschlagen. Für einen Trompeter eigentlich das Ende seiner Karriere. Chet Baker  bekam ein künstliches Gebiss und er  brachte sich das Trompetespielen neu bei. Und 1974 gab es ein  fulminantes Comeback.

 

Chet Baker hatte immer einen ganz besonderen Sound. Leicht, fast zerbrechlich, immer sehr melodisch. Seine Art Trompete zu spielen, ist immer sofort zu erkennen. Wissen sie übrigens, wo Chet Baker seinen  letzten Geburtstag gefeiert hat? Sie werden es nicht glauben, aber in Solingen. Dezember 1987. Auf der Unionstrasse, das Lokal hieß „Flamingo“. Es gibt Fotos von diesem Abend. Chet Baker  sah schlecht aus in seinen letzten Jahren. Ein alter Mann, seit Jahrzehnten drogenabhängig, mit einem ausgemergelten und zerfurchten Gesicht. Ein knappes halbes Jahr später war er tot. Im Amsterdam aus dem Fenster  gefallen. Oder aus dem Fenster gestoßen. Niemand weiß das.

Und über diesen Sturz aus einem Amsterdamer Hotelfenster hat Bill Moody nun dieses Buch geschrieben.

  

Bill Moody ist, wie erwähnt, selbst Jazzmusiker, und  eben auch Schriftsteller. Er hat sich die Figur eines Jazz-Pianisten ausgedacht, der immer wieder in Kriminalfälle verwickelt wird. Drei dieser Fälle  liegen in deutscher Übersetzung im Unionsverlag vor. Für richtige Krimiliebhaber sind die Fälle vielleicht etwas zu langsam, aber der Reiz liegt auch eher woanders. Es sind Musiker-Romane. Erzählt wird  von Menschen, die auf der Bühne stehen, und von dort uns Zuhörer wahrnehmen. Und das allein ist schon ziemlich interessant und spannend.

 

Auch Bill Moody kann in seinem Buch  kein Licht in diesen mysteriösen Todesfall bringen. Chet Baker fuhr mir viel Bargeld nach Amsterdam, um zwischen zwei Auftritten in Deutschland Drogen zu besorgen. Und dann liegt er tot in einer Gasse in Amsterdam, gefallen oder gestoßen aus seinem Hotelfenster. Aber Moody hat einen feinen Krimi um diesen seltsamen Todesfall herum geschrieben. Ein Buch für Freunde gediegener Krimis, für Pianisten, für Musiker überhaupt, und für Jazzliebhaber sowieso.

 

Bill Moody, Auf der Suche nach Chet Baker

Taschenbuch im Unions-Verlag, 9,90 €

   

„Abbitte“ spielt zum großen Teil an einem heißen Sommertag in einem Landhaus in England im Jahre 1935. Im Mittelpunkt steht ein 13jähriges Mädchen. Aufgeweckt, frühreif, und versehen mit einer lebhaften Phantasie.

 

Am Nachmittag geschieht in den Parkanlagen ein Verbrechen,  abends findet im Landhaus eine Tischgesellschaft statt. Das Verhängnis nimmt seinen Lauf. Das 13jährige Mädchen beobachtet, wie sich ihre ältere Schwester mit ihrem Liebhaber trifft. Sie beobachtet, aber sie missversteht die Situation. Ihre Phantasie geht mit ihr durch. Sie stürzt mehrere Menschen ins Verderben, allein dadurch, dass sie erzählt, was sie zu sehen geglaubt hat.

 

Besonders die erste Hälfte des Buches, die Beschreibung dieses Sommertages im Jahre 1935 in England, sind atmosphärisch so dicht, dass man nur beeindruckt sein kann. Zu lesen, wie dieses kleine Mädchen mit ihrer dummen Phantasie Menschenleben zerstört, ist eine besonders eindringliche Lektüre.

 

Verantwortlich für all das ist der englische Schriftsteller Ian McEwan, dem mit seinem Roman „Abbitte“ ein ganz großer Wurf gelungen ist.

 

Ian McEwan, Abbitte

Bei Diogenes im Taschenbuch für 12,90 €

   

Ein junger Amerikaner reist in die Ukraine. Er sucht die Frau, die seinen Großvater vor den Nazis gerettet hat. Begleitet wird er von dem jungen Ukrainer Alex, der als Dolmetscher dient. Alex kann zwar Englisch, aber nicht so richtig. Und folglich kann er in der deutschen Ausgabe des Romans zwar Deutsch, aber halt nicht so richtig.

 

Und Alex ist der Erzähler dieser Reise. Gleichzeitig liest man die Briefe von Alex, die dieser nach der Reise, an den jungen Amerikaner schreibt, und so erfährt man auch, dass der Erzähler der Reise, diese Reise nicht immer so ganz wahrheitsgemäß erzählt hat.

 

Und im dritten Erzählstrang wird die Geschichte eines jüdischen Dorfes in der Ukraine erzählt.

 

Dieses Buch ist sehr komisch. Und es ist sehr traurig. Wer eine ungewöhnliche Geschichte lesen möchte, die nicht immer leicht zu lesen ist, in der viel Sprachwitz und Komik steckt, der ist hier aufs  Beste aufgehoben.

 

Jonathan Safranfoer, Alles ist erleuchtet

Fischer Taschenbuch, 9,90 €

   

Die Frau eines hohen französischen Kriminalbeamten leidet unter seltsamen Gedächtnisverlusten. Sie lässt sich im Krankenhaus behandeln. Allmählich erinnert sie sich an Dinge, an die sie sich anscheinend nicht erinnern soll. Die Ärzte verhalten sich merkwürdig. Sie flieht aus dem Krankenhaus und begibt sich auf die Suche nach ihrer eigenen Geschichte.

 

Zur gleichen Zeit werden in Paris, im Türkischen Viertel,  drei Frauen ermordet. Die Polizei vermutet einen Serienmörder, aber dann deutet alles in eine ganz andere Richtung...

 

Man lernt  Paris von einer völlig anderen Seite kennen; man erfährt sehr interessante Dinge über das Gedächtnis und darüber, wie Erinnerungen unterdrückt oder heraufbeschwört werden können.

 

Und  man staunt, wie diese beiden Erzählstränge nun zueinander geführt werden.

 

Granges Krimis sind bekannt für ihre exotischen Schauplätze, für ungewöhnliche Themen, für raue und harte Stoffe.

Bei Grange entsteht nie der Eindruck, als hätte sich da ein lebensferner Autor am  Schreibtisch irgendeine abstruse Geschichte ausgedacht.

Seine Bücher lassen den Leser nie unbeteiligt. In einer Besprechung heißt es sehr treffend: „Er packt seine Leser bei den Eingeweiden, er bringt den Herzschlag des Lesers auf den Rhythmus der Erzählung.“

 

Genau so ist es. Und genau so geschieht es in seinem neuen Krimi „Das Imperium der Wölfe“!

 

Jean-Christophe Grangé, Das Imperium der Wölfe

   

1978 in einer kleinen Industriestadt im Osten der USA: Im italienischen Viertel der Stadt: In einer italienischen Familie: Oder besser gesagt: In einer  amerikanischen Familie,  deren Vorfahren aus Italien stammen. Alles ist völlig italienisch, aber der Held dieser Geschichte, der 12 jährige Nunzio, spricht  kein italienisch mehr, und verstehen tut er die Sprache seiner Eltern und Großeltern auch nicht mehr richtig.

 

Nunzio ist 12 Jahre alt und er arbeitet in diesen Sommer mit auf dem Schrottplatz seines Vaters. Zusammen mit seinem großen Bruder, der vor seiner Verletzung auf dem Weg zu einem Footballstar war, nun aber auf dem Schrottplatz arbeitet, Schauspieler werden möchte, und ständig Dialoge aus Filmen mit Robert De Niro zitiert.

 

Nunzio entdeckt in einem abgeschleppten Wagen eine Leiche, bevor der Wagen dann in der Schrottpresse verschwindet. Zusammen mit seinem Bruder, und einem verstoßenen Mitglied der Familie macht sich Nunzio auf den Weg, das Geheimnis um diesen Toten zu lüften.

 

Ein Roman über Bauspekulationen und über die Mafia. Ein Roman über einen Schrottplatz. Ein Roman über das  Erwachsenwerden. Ein Roman über italienische Familien. Ein Roman über Väter und Söhne. Ein Roman über Mut und Gerechtigkeit. Ein Roman über alte Autos und Großväter. Und ein Roman über Robert de Niro.

 

John Fusco, Das Gesetz der Familie

DTV, 8,90 €

   

"Seit Jahren versucht der Meeresbiologe Nate Qinn zu ergründen, warum Buckelwale singen. Endlich scheint er kurz vor der Auflösung des Rätsels zu stehen, als plötzlich seltsame Dinge geschehen. Eine riesige Schwanzflosse taucht aus dem Meer auf mit der deutlichen Aufschrift: Flossen weg! Und derselbe Wal versucht mehrmals über das Telefon bei Nate ein Pastrami-Sandwich zu bestellen. Nate glaubt seinen Verstand zu verlieren, bis er der Bitte nachkommt und in die wundersame Welt der Wale hinabtaucht...." Soweit der Klappentext.

 

Wenn man es kurz auf den Punkt bringen möchte, ist "Flossen weg" die schräge, durchgedrehte, lässige Variante von Frank Schätzings Roman "Der Schwarm".

 

Und bei  einem Buch, das mit dem Satz "Amy nannte den Wal 'Pummelchen' anfängt, weiß man doch sofort, dass man sich auf einen großen Lesespaß einzurichten hat.

 

 

Christopher Moore, Flossen weg!

Goldmann Verlag, 9,95 €

   

Vier Waisenjungen bilden eine Art Gang bilden, die für einen Klein-Ganoven Aufträge ausführen. Im Mittelpunkt steht Lionel Essrog, ein Junge, der unter dem „Tourette Syndrom“ leidet: ein Zwang, unkontrolliert Unsinn zu reden, Sprache zu verdrehen, jede erreichbare Oberfläche zu berühren, umher liegende Gegenstände zu zählen und neu zu ordnen.

 

Die Story selbst  ist nicht so entscheidend. Ein Mord. Die üblichen Verwicklungen. Alles etwas kompliziert. Man kennt das halt. Was man nicht kennt, ist ein Held,  der in den unmöglichsten Situationen losbrüllt, weil er seine Worte nicht zurückhalten kann.

 

Er versucht den Mord an seinem Chef aufzuklären, der ihn vor vielen Jahren aus seinem trostlosen Waisenhaus-Leben befreit hat. Ein verwickelter Krimi, mit einem Helden, der nicht still sein kann. Ein Krimi voller Sprachspielereien und  ordinärer Sprachverdrehungen, klasse übersetzt von Michael Zöllner.

 

Jonathan Lethem, Motherless Brooklyn

Tropen Verlag, gebunden, 19,80 €

Goldmann Verlag, Taschenbuchausgabe  8,90 €

   

Im Mare Verlag erschien im Jahre 2002 der Kreuzfahrtreisebericht von David Foster Wallace „Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich“ Inzwischen liegt nun auch eine Taschenbauausgabe bei Kiepenheuer & Witsch vor.

 

David Foster Wallace unternahm  eine Kreuzfahrt.  Eine Luxus-Luxus-Luxus-Kreuzfahrt. Eine Woche Karibik. Und dieses Buch ist sein Reisebericht. Stellen sie sich vor, Harald Schmidt hätte diese Reise unternommen, und würde nun davon berichten: Ungefähr so erzählt David Foster Wallace.

 

Dieses Buch ist umwerfend komisch, und von einer sprachlichen Eleganz, dass man aus dem Stauen nicht mehr herauskommt. Eines der komischsten Bücher der letzten Jahre: „Ich habe erwachsene US-Bürger gehört, erfolgreiche Geschäftsleute, die am Info-Counter wissen wollten, ob man beim Schnorcheln nass wird, ob das Tontaubenschießen im Freien stattfindet, ob die Crew auch an Bord schläft oder um welche Zeit das Midnight-Buffett eröffnet wird.“

 

David Foster Wallace, Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich

Mare Verlag, gebunden, 18,- €

Kiepenheuer & Witsch Verlag, Taschenbuchausgabe,  8,90 €

   

"Jesus von Texas" erhielt in England im Herbst 2003 den Booker Prize, eine der höchsten Auszeichnungen, die ein englischsprachiges Buch bekommen kann.

 

„Jesus von Texas“ spielt in der heutigen Zeit. Im Mittelpunkt steht ein 16jähriger Junge. Er erzählt seine Geschichte in einer lässig ordinären Sprache. Sein bester Freund ist in der Schule Amok gelaufen. Er hat 16 Schüler und Lehrer, und schließlich sich selbst erschossen. Eine riesige Meute von Medienvertretern fällt in die kleine Stadt ein.

 

Man vermutet einen zweiten Attentäter. Unser Held gerät in Verdacht. Er stellt sich ungeschickt an. Er lügt an unsinnigen Stellen. Er ist durcheinander. Alles was schief laufen kann, läuft schief. Man kramt in seiner Vergangenheit, deutet jede Geschichte so um, dass sie in das Bild eines Massenmörders passt. Dieses Buch ist auch ein Buch darüber, wie Menschen sich die Wirklichkeit so zurechtdeuten, wie sie sie gerne hätten. Und es ist ein Buch über die heutige Medienlandschaft, über Fernsehsender, die für Einschaltquoten einfach alles in Kauf nehmen.

 

Ein komisches Buch. Ein trauriges Buch. Ein wichtiges Buch.

 

DBC Pierre, Jesus von Texas

Aufbau Verlag, 8,95 €

   

„Im Sommer 1954 setzen zwei  US-Marshals  von Boston über nach Shutter Island. Aus dem dort gelegenen Hospital für psychisch kranke Straftäter ist eine Patientin aus ihrer verschlossenen Zelle verschwunden. Sie hat keine Spuren hinterlassen, noch ist sie von irgendjemanden gesehen worden.

 

Die beiden tun alles in ihrer Macht Stehende, um die Verschwundene ausfindig zu machen. Doch sie bekommen immer mehr das Gefühl, bei ihren

Ermittlungen behindert zu werden. Sie treffen zunehmend auf Ärzte und Aufseher, die ihnen reserviert, wenn nicht gar feindlich gegenüber stehen.

 

Offensichtlich ist niemand hier im Hospital  an der Wahrheit interessiert – doch warum?“

 

So weit aus dem Klappentext. Dieser Klappentext ist ziemlich korrekt. Er gibt die Geschichte sehr genau wieder.

 

Nun ist es aber so, dass dieser korrekte Klappentext gleichzeitig, wohlgemerkt: gleichzeitig,  ziemlich falsch ist. Wie das gehen soll, werde ich hier natürlich nicht verraten :-)

 

Ein unglaublicher Krimi, der Sie verblüffen wird!

 

Dennis Lehane, Shutter Island

7,95 €,  Ullstein Verlag

   

Wüste. Zwei Hunde. Ein blauer Stuhl. Ein Toast auf die Phantasie. Das einzige Buch der Welt, in dem ein Kamelide vorkommt. Ein Kamelide ist "sozusagen die Idee von einem Kamel, und solche Tiere sind in der Wüste häufig anzutreffen".  Einfach umwerfend!

"Ein Stuhl mitten in der Wüste? Herr Schwärzlich und Herr Klops wissen sofort, wozu so ein Stuhl gut ist: als Hundeschlitten, als Feuerwehrauto, als Ladentisch, als Helikopter ... Aber dann kommt ein kamelartiges Tier daher, das sehr erwachsen aussieht, und sagt, ein Stuhl sei zu nichts anderem als zum Sitzen da?! "Gehn wir", sagt Herr Schwärzlich zu Herrn Klops, "dieses Tier hat ja keine Ahnung!" (Klappentext)

 

Claude Boujon, Der blaue Stuhl, Carlsen Verlag 2006, Bilderbuch, 6,- €
   

Was für eine Ansammlung von tollen Abenteuergeschichten. Was für ein Sprachwitz. Besser geht's nicht. Die Kurzhosengang ist Kult. Die Kurzhosengang hat den Deutschen Jugendliteraturpreis gewonnen. Damit ist alles gesagt.

"Rudolpho, Island, Snickers und Zement, so nennen sich vier Freunde aus einem kleinen Ort in Kanada. Sie leben inkognito, denn wenn jeder wüsste, wie sie richtig heißen, dann würde in ihrem Heimatort die Post abgehen. Sie sind nämlich die berühmte Kurzhosengang. Derart coole Jungs tragen natürlich keine kurzen Hosen. Wie die Gang dennoch zu ihrem Namen kam, dazu erzählt jedes Mitglied anlässlich eines Fernsehinterviews seine eigene Geschichte." (Klappentext)

 

Victor Caspak, Yves Lanois, Die Kurzhosengang

Carlsen Verlag 2005, gebunden 12,- €, nun auch als Taschenbuch für 6,90 €,  224 Seiten, ab 10 Jahren

   

"Da sitzt eine echte Meerjungfrau im Aquarium vom Chinarestaurant und winkt Melissa zu! Eines ist sofort klar wie Quellwasser: Melissa muss die Kleine retten. Sie nimmt die Nixe mit nach Hause. Nur dass ihr der ganze Nixenclan hinterher gerutscht ist, merkt sie nicht..."  (aus dem Klappentext)

 

Was für eine wellenschöne Geschichte! Hilke Rosenboom landet mit dieser grandiosen Nixen-Geschichte ihren zweiten Volltreffer. Bereits ihr letztes Buch "Ein Pferd namens Milchmann" war eine muschelschöne Geschichte. Aber mit "Melissa und die Meerjungfrau" hat sie sich selbst übertroffen. Ein tiefseereifes Abenteuer, durchsetzt mit Redewendungen und Ausdrücken aus dem Nixenjargon. Hier finden sich Sätze wie "Du hast so eine wunderschöne  wütende Strömung in dir." oder "Wie flugsandmäßig fies du bist."

 

Was für ein seesternchenhaftes Lesevergnügen!

 

Hilke Rosenboom, Melissa und die Meerjungfrau

Carlsen Verlag 2006, 100 Seiten, mit Bildern von Anke Kuhl, 7,90 €,  ab 8 Jahren

   

Held der Geschichte ist ein 16jähriger indischer Junge mit Namen Pi. Sein Vater besitzt einen Zoo, und der Leser erfährt zu Beginn eine ganze Menge Zoogeschichten. Pi ist ein aufgeweckter Junge, der sich besonders für die verschiedenen Religionen interessiert. Jeder erwartet von ihm, dass er sich für eine Religion entscheidet. Er kann das überhaupt nicht verstehen.

 

Dann beschließt sein Vater mit der Familie nach Kanada auszuwandern. Die meisten Tiere werden verkauft. Einige der Tiere aber begleiten die Familie auf ihrer Schiffsreise. Der Frachter sinkt. Nur Pi überlebt den Schiffbruch in einem Rettungsboot, und treibt nun im pazifischen Ozean. Mit an Bord befindet sich ein bengalischer Tiger:„Schiffbruch mit Tiger“.

 

Wer möchte nun nicht erfahren, wie ein Junge in einem Rettungsboot mitten im Ozean monatelang überlebt, und wer ist nicht neugierig geworden, wie Pi dieses überhaupt gelingen kann mit einem Tiger an Bord, der ständig Hunger hat.

Welche Rolle übrigens Bananenknochen in diesem Roman spielen, sei hier nicht verraten. Genausowenig die Antwort auf die Frage, ob der bengalische Tiger mit Namen Richard Parker die Monate im Rettungsboot ebenfalls überlebt.

„Schiffbruch mit Tiger“ ist eine ungewöhnliche Abenteuergeschichte, die man so schnell nicht vergessen wird.Eine Geschichte, in der es von Tieren nur so wimmelt: Dem Leser begegnen Faultiere, Haie, Schildkröten, Zebras, Erdmännchen und  eine seltsame, schwimmende Insel.

Pi fragt zum Schluß: „Welches ist die bessere Geschichte, die mit den Tieren oder die ohne Tiere?“, und für den Leser kann es nur eine Antwort geben!

Yann Martel bekam für sein Buch im Jahr 2002 den „Booker Prize“: die höchste Auszeichnung für einen Roman im angelsächsischen Sprachraum. Vergnüglicher und leichter las sich in den letzten Jahren sicherlich keiner der dort preisgekrönten Romane.

  

Yann Martel, Schiffbruch mit Tiger

Fischer Taschenbuch 9,90 €

   

Kater Zorbas ist ein dicker fetter Straßenkater, der im Hamburger Hafen zuhause ist. Eine sterbende Möwe nimmt ihm das Versprechen ab, ihr Ei auszubrüten, die kleine Möwe aufzuziehen, sie zu beschützen und ihr das Fliegen beizubringen.

 

Natürlich ist Kater Zorbas damit etwas überfordert, aber er bekommt Hilfe: Es ist nämlich so: Wenn ein Hamburger Hafen Kater ein Versprechen gibt, gilt dieses Versprechen für alle Hafenkatzen. Das ist so eine Art Ehrenkodex. Also kümmert sich nun eine Horde von Katzen um die kleine Möwe.

 

Eine phantasievolle und anrührende Geschichte mit weit über 100 Seiten.

 

„Kater Zorbas“ wurde illustriert von Sabine Wilharn. Jeder kennt Bilder von ihr, denn sie ist die diejenige, die die deutschen Ausgaben von Harry Potter illustriert.

 

„Kater Zorbas“ ist ungewöhnlich reichhaltig bebildert. Hier findet man keine grell bunten Farben, sondern eher angeschmuddelte Töne, die einfach klasse zum Revier der Hamburger Hafen Katzen passen.

 

Kurz und gut: Eine wunderbare Geschichte, großartig bebildert,

es kostet nun 12,90 €, gebundene Ausgabe

 

Luis Sepúlveda, Wie Kater Zorbas der kleinen Möwe das Fliegen beibrachte 

Fischer Schatzinsel, Sonderausgabe

   

 

Suchen Sie ein klitzekleines Geschenk für Kinder ab acht Jahren? Dann verschenken Sie „Die Wanze“.

 

Oder suchen Sie eher eine coole Kleinigkeit für Jugendliche und Junggebliebene? Dann verschenken Sie „Die Wanze“.

 

Oder suchen Sie etwa  einen Krimi für jemanden, der angeblich schon alle Krimis gelesen hat? Dann verschenken Sie am besten  „Die Wanze“.

 

„Die Wanze“ spielt im Garten. Es handelt sich sozusagen um einen Garten-Krimi. Geschrieben im Stil der Schwarzen Serie. Sie wissen schon, Humphrey Bogart als Detektiv in seinem Büro, die Tür geht auf, die Blondine kommt herein, mit einem scheinbar ganz leichten Auftrag…

 

Die Wanze haust unter einem Blatt, und sein Auftraggeber ist keine Blondine, sondern drei Regenwürmer, die ihren Freund vermissen, der von der Wiese verschwunden ist. Hört sich an wie ein einfacher Auftrag. Ist es aber nicht. Die Wanze kommt einer großen Verschwörung von Ameisen und Wespen auf die Spur.

 

Dieses Buch ist ein Glücksfall: Witzig, voller schräger Einfälle, super spannend, und wunderbar erzählt. Und dieses kleine Buch kann man nun wirklich jedem in die Hand drücken, der noch einigermaßen bei Trost ist. „Die Wanze“ ruft immer Begeisterung hervor.

 

Verpassen Sie es nicht, Ameisen mit individualistischen Tendenzen kennen zu lernen!!

 

Paul Shipton, Die Wanze 

Fischer Schatzinsel,

die kindliche (gezeichnete) Ausgabe kostet 7,90 €

die andere 7,95 €