Lese-Tipps |
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Horst der Held |
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Museum Photographs |
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Making Time – Das Prado-Projekt |
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Der verbotene Ort
Fred Vargas’ Roman »Der verbotene Ort« ist ein neuer Fall für das unorthodoxe Duo: Adamsberg und Danglard halten sich zu einem Polizeikongress in London auf und machen auf einer Sightseeing-Tour vor dem berüchtigten Friedhof Highgate eine schaurige Entdeckung! Zurück in Paris wird ihnen ein blutrünstiger und grausamer neuer Fall zugewiesen, der Adamsberg bis ins ehemalige Transsilvanien führt!
Fred Vargas, Der verbotene Ort, Aufbau-Verlag, 480 S., 19,95 €
Krimi-Tipp von Antje Kaus Endlich wieder ein großartiger Krimi mit Kommissar Adamsberg!
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Die Känguru-Chroniken
Ansichten eines vorlauten Beuteltiers
»Ich bin ein Känguru, Marc-Uwe ist
mein Mitbewohner und Chronist. Nur manches, was er über mich erzählt stimmt.
Zum Beispiel, dass ich mal beim Vietcong war. Das Allermeiste jedoch ist
übertrieben, verdreht oder gelogen! Aber ich darf nicht meckern. Wir gehen
zusammen essen und ins Kino, und ich muss nix bezahlen.«
Marc-Uwe Kling, Die Känguru-Chroniken, Ullstein TB, 256 Seiten, 7,95€
Lese-Tipp von Lennia Kotz
„Kaum zu glauben, wie viel Känguru-WG sich in meinem eigenen
Alttag findet… |
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Klick!
Zehn Autoren erzählen einen Roman
Der Fotograf Gee Keane vermachte seinem Enkel Jason Fotos berühmter Sportler und seiner Enkelin Maggie sieben Muscheln. Zehn Top-Autoren spüren diesem sonderbaren Erbe nach: Sie führen den Leser von Gee's Heimat in den USA auf eine Weltreise über England, Russland und Frankreich nach Irland (wo Muhammad Ali ein Foto für Jason signiert), nach Japan (wo Gee eine der sieben Muscheln bekommt) und an visionäre Orte in Australien und in Amerika. Kann Maggie den letzten Wunsch ihres Großvaters erfüllen und die Muscheln in alle sieben Meere zurückwerfen, aus denen sie stammen?
Roddy Doyle, Deborah Ellis, Gregory Maguire u. a., Klick! , Hanser Verlag, 223 S., ab 13J. 14,90€
Jugendbuch-Tipp von Lennia Zehn Autoren schreiben ganz unterschiedliche Geschichten zu einer Idee! Herausgekommen ist ein wunderbares Buch, einfach schön und nachdenklich. |
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Keiko
Eine Liebe, die nie ihre Erfüllung fand und doch Jahrzehnte überdauerte
Henry und Keiko, er chinesischer Abstammung, sie japanischer,
lernen sich 1942 an einer Schule in Seattle kennen. Nicht nur sind sie dort
beide Außenseiter, sie verbindet auch die Begeisterung für Jazzmusik.
Schnell reift eine zarte Liebe zwischen ihnen heran. Doch dann wird Keikos
Familie nach dem Angriff auf Pearl Harbor in ein Internierungslager für
US-Japaner gebracht. Henry und Keiko werden getrennt. Mehr als vierzig Jahre
später erlebt Henry, wie das Panama Hotel in Seattles Japantown
wiedereröffnet wird. In dessen Keller hatten viele Familien vor der
Internierung ihre Habseligkeiten in Sicherheit gebracht.
Jamie Ford, Keiko, Bloomsbury Verlag, 376 S. , 19,90€
Lese-Tipp von Lennia Kotz |
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Seelen
Planet Erde, irgendwann in der Zukunft. Fast die gesamte
Menschheit ist von so genannten Seelen besetzt. Diese nisten sich in die
menschlichen Körper ein und übernehmen sie vollständig nur wenige Menschen
leisten noch Widerstand und überleben in den Bergen, Wüsten und Wäldern.
Eine von ihnen ist Melanie. Als sie schließlich doch gefasst wird, wehrt sie
sich mit aller Kraft dagegen, aus ihrem Körper verdrängt zu werden und teilt
ihn fortan notgedrungen mit der Seele Wanda. Verzweifelt kämpft sie darum,
ihren Geliebten Jared wieder zu finden, der sich mit anderen Rebellen in der
Wüste versteckt hält und im Bann von Melanies leidenschaftlichen Gefühlen
und Erinnerungen sehnt sich auch Wanda mehr und mehr nach Jared, den sie nie
getroffen hat.
Stephenie Meyer, Seelen, Carlsen Verlag, 861 S. ab 14J. 24,90€
Jugendbuch-Tipp von Lennia Kotz Toll geschrieben, fesselnd und spannend! |
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Tote Mädchen lügen nicht
Ein Roman, der unter die Haut geht
Als Clay Jensen aus der Schule nach Hause kommt, findet er ein Päckchen mit 13 Kassetten vor. Er legt die erste in einen alten Kassettenrekorder, drückt auf Play und hört die Stimme von Hannah Baker. Hannah, seine ehemalige Mitschülerin. Hannah, für die er heimlich schwärmte. Hannah, die sich vor zwei Wochen umgebracht hat. Mit ihrer Stimme im Ohr wandert Clay durch die Nacht, und was er hört, lässt ihm den Atem stocken. Dreizehn Gründe sind es, die zu ihrem Selbstmord geführt haben, dreizehn Personen, die daran ihren Anteil haben. Clay ist einer davon...
Jay Asher, Tote Mädchen lügen nicht, cbt Verlag, 282 S. ab 13 J. 14,95€
Jugendbuch-Tipp von Lennia Kotz |
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Der stumme Tod
Tod vor laufender Kamera - Kommissar Rath ermittelt hinter den Kulissen der Filmmetropole Berlin
März 1930: Der Tod einer
Schauspielerin führt Gereon Rath in die Studios der Filmmetropole Berlin.
Der junge Kommissar lernt die Schattenseiten des Glamours kennen und erlebt
eine Branche im Umbruch. Der Tonfilm erobert die Leinwände, und dabei
bleiben viele auf der Strecke: Produzenten, Kinobesitzer - und
Stummfilmstars.
Volker Kutscher, Der stumme Tod, Kiepenheuer & Witsch, 541 S. 19,95€
Krimi-Tipp von Lennia Kotz Zu Recht hochgelobte Krimi-Reihe |
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Frauen bewegen die Welt
Iris Berben
und Nicole Maibaum erzählen von 25 faszinierenden Frauen unserer Zeit, die
die Welt verändert haben. Es sind Frauen, die an einem bestimmten Punkt
ihres Lebens Stellung bezogen und gesagt haben: So nicht! Frauen, die
nicht wegsehen, wenn Unrecht geschieht. Frauen, die sich stark machen für
andere. Frauen im Kampf gegen Leid, Armut und Ungleichheit. Sie haben viel
gewagt - manche von ihnen unter Lebensgefahr - und viel gewonnen. Für uns
alle. Hätten Nicole Lüdeking und Jana Böttner sich nicht
dazwischengestellt, wäre am 18. Juli 2004 in Brandenburg ein Kenianer
ermordet worden. Ohne Anna Politkowskaja hätte die Welt die Augen leichter
vor dem Krieg in Tschetschenien verschließen können. Viele Opfer von
Säureattentaten in Bangladesch wären heute nicht mehr am Leben, hätte
Monira Rahman nicht aufbegehrt ... Iris Berben engagiert sich seit vielen
Jahren gegen Antisemitismus und Gewalt und dafür, dass Menschen couragiert
für ihre eigenen Rechte und die anderer eintreten. Zum ersten Mal erzählt
sie jetzt von den Frauen, deren Einsatz für Gerechtigkeit sie besonders
beeindruckt hat - Frauen, die zeigen, dass es oft nur ein wenig
Zivilcourage braucht, um die Welt für sich und andere zum Besseren zu
verändern.
Iris Berben,
Nicole Maibaum, Droemer Verlag, 351 Seiten, 19,95 €
Biografie-Lese-Tipp auf besonderen Wunsch von Monika Klaus!
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Spuren statt Staub - Wie Wirtschaft Sinn
macht |
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Alles, außer gewöhnlich |
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Käpt'n Mausbart und die Gewitterinsel |
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Im kalten Licht des Frühlings |
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Endlich komplett! Die
Schattenkämpferin-Trilogie: |
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Die Schattenkämpferin, Das Siegel des Todes |
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Die Schattenkämpferin, Der Fluch der Assassinen |
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Grillen für Feinschmecker
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Living at home Spezial |
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Alles Poletto! |
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Neunzehn Minuten |
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Verkehrte Welt |
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Kleine Leute in der großen Stadt |
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Ausgeflippt |
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Die schrecklichsten Mütter der Welt |
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Die Brautprinzessin
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Ella in der Schule, 2 Audio-CDs |
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Ella in der zweiten Klasse, 2 Audio-CDs |
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Gedisst |
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Snakeroot |
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Heartland |
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Tagebuch eines Wombat, Mini-Ausgabe |
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Unser allerbestes Jahr, 4 Audio-CDs
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Alle sieben Wellen |
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Ein Kind Afrikas |
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Rita das Raubschaf |
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Mängelexemplar |
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Macho Man |
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Dein Wille geschehe |
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Stalking |
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Wenn das Giek kommt... |
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Billigflieger |
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Pavel & Ich |
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Kaltes Gift |
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Handauflegen |
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Eine exklusive Liebe |
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Der Schneewittchen-Club |
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Die irrste Katze der Welt - Wie alles begann |
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Die junge Marina ist Museumsführerin in der berühmten Leningrader Eremitage. Früher umgaben sie faszinierende Gemälde und die tiefe Zuneigung des Mannes, den sie liebt. Nun aber, im Winter 1941, ist sie allein und die Museumssäle sind leer. In der Stadt herrschen Hunger, Not und Verzweiflung. Doch Marina hat ihren eigenen Weg gefunden, das Elend zu ertragen: Sie geht von Saal zu Saal und erinnert sich der Meisterwerke, die vor dem Krieg dort hingen. Sie sieht anmutige Gesten, betörende Farben, die Strahlkraft des Lichts. So entsteht in Marina das ganze Museum zu neuem Leben. Vor allem die Erinnerung an die Madonnenbilder und ihre Schönheit lassen sie alles überleben. Jahrzehnte später sind es wieder die Madonnenbilder, die ihr Trost spenden. Marina, deren Gedächtnis sie immer häufiger im Stich lässt, flüchtet sich erneut zu den Bildern und erlebt noch einmal Geborgenheit und Glück.
Schöne Geschichte. Historisch interessant. Als liefe man durch die Eremitage. Auf nach Sankt Petersburg (siehe Lena Gorelik)
Dean Debra, Palast der Erinnerung, Droemer/Knaur, 299 Seiten, 8,95 €
Lesetipp von Penelope Karachristos, Ingo Klaus |
Schatzinsel-Weihnachts-Tipps 2008 |
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Herr Eichhorn ist dieses Jahr
wild entschlossen, nicht einzuschlafen, bevor die erste Schneeflocke vom
Himmel gefallen ist. Denn er will unbedingt einmal selbst erleben, wie
wunderschön der Winter ist. Aber der Winter lässt sich Zeit … Wer einmal ein völlig übermüdetes Eichhörnchen sehen möchte, ein zerzaustes und übermüdetes Eichhörnchen, der kommt an diesem Bilderbuch nicht vorbei. Wer sehen möchte, wie sich Herr Eichhorn und ein Igel wach zu halten versuchen, benötigt dieses Bilderbuch. Wer erfahren möchte, was Zahnbürsten, Konservendosen und Socken mit Schneeflocken zu tun haben, muss unbedingt Herr Eichhorn und der erste Schnee anschauen. Herr Eichhorn und der erste Schnee Esslinger Verlag 2007 Text und Illustrationen: Sebastian Meschenmoser, 64 Seiten, 9,95 € |
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"Eines Morgens erwachte Herr Eichhorn, weil der Mond in sein Dach gefallen
war …" So beginnt die skurrile Geschichte über drei Freunde und ein sehr
ausgefallenes Problem. Herr Eichhorn macht sich große Sorgen und versucht
alles, um das ungewollte Fundstück loszuwerden. Als dieses schließlich –
leicht ramponiert – endlich wieder am Himmel leuchtet, muss auch er
zugeben: Ende gut, alles gut!
Ein Bilderbuch, in dem ein Eichhörnchen beim Anblick eines angefressenen Mondes voller Sorge ausruft Der Mond war ruiniert ist einfach als großartig zu bezeichnen.
Herr Eichhorn und der Mond Esslinger Verlag 2006 Text und Illustrationen: Sebastian Meschenmoser 48 Seiten, 9,95 € |
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Lena Gorelik macht eine Reise: „Meinen Verwandten schreibe ich, dass ich demnächst nach Petersburg komme, zusammen mit einem Freund, dem ich gerne die Stadt zeigen möchte. Meine Verwandten schreiben zurück, sie freuten sich sehr auf uns. Dann rufen sie hysterisch bei meinen Eltern an, um in Erfahrung zu bringen, wer denn bitte dieser Typ ist, den Lena nach Petersburg mitbringt. Ihr bester Freund!, erklärt meine Mutter. Hat sie sich von Peter getrennt?, will die besorgte Verwandtschaft wissen; natürlich durfte Peter als Erster mit mir nach Petersburg fahren, die Verwandtschaft liebt ihn seither weitaus inniger und unkritischer als mich.“
Lena Gorelik schreibt eine heitere, luftig leichte Prosa, die an den Stil Birgit Vanderbekes erinnert. Lena Gorelik ist eine Grenzgängerin zwischen der russischen und der deutschen Kultur. Wer etwas über Russen und Deutsche erfahren möchte, über unterschiedliche Mentalitäten, kann das hier auf die amüsanteste Art und Weise tun:
„In Deutschland darf ich nie singen. In dem demokratischen, offenen Land, in meinem links angehauchten, auf Gleichbehandlung aller Völker und Geschöpfe sinnenden Freundeskreises darf ich nie singen. Weil ich nicht schön singen kann. In Deutschland singt man schön.“
„Die Stadt für Verliebte und Kunstbeflissene, Schlaflose, Wodkatrinker und Pelzträger: Sankt Petersburg, eines der beliebtesten, neuerdings auch eines der sexysten Reiseziele, war immer schon Opfer seiner Klischees. Lena Gorelik greift diese freudig auf und liefert Insiderwissen, mit dem Sie bestimmt in keine Touristenfalle tappen. Es ist ein Gerücht, dass man „Na Sdorowje“ auf Russisch sagt, wenn man anstößt. Das wäre Polnisch. Russisch wäre es, eine Rede zu halten. Die Rede muss emotional und klug sein. Am liebsten so, dass alle gleichzeitig weinen und lachen. Beispiel: (Ungewöhnlich kurz, aber typisch): „Mein Glas ist fast leer; aber mein Herz ist voll; vor Liebe zu Euch!“ (Alle Tanten weinen.) Ob Sie eine Flasche Wasser kaufen wollen oder Theaterkarten, ob Sie mit der Metro fahren wollen oder mit der Straßenbahn, ob Sie im Hotel wohnen oder bei Freunden, ob Sie auf Hochzeitsreise sind oder noch im Stadium davor: Mit diesem Buch erfahren Sie, wie Sie gucken, grüßen, fordern, flirten müssen, wenn Sie in St. Petersburg ans Ziel gelangen wollen. Lena Gorelik, selbst gebürtige Petersburgerin, streift zweimal im Jahr ihre Sehnsucht ab und verbindet das mit dem unvermeidlichen Verwandtenbesuch. Ergebnis ihrer Feldstudien ist dieses witzige, sehr persönliche Reisebuch, das keine Museenöffnungszeiten enthält, aber dafür ultimative Tipps, wie Ihre Reise an die Newa bestimmt unvergesslich wird.“ (Verlagsankündigung)
Lena Gorelik, Verliebt in Sankt Petersburg – Meine russische Reise SchirmerGraf Verlag 2008, Leinen mit Schutzumschlag und Lesebändchen, 176 Seiten, 17,80 € |
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Eine Liebeserklärung an die Queen und an die Literatur – wer hätte gedacht, dass das zusammenpasst?!
Die Hunde sind schuld. Beim Spaziergang mit der Queen rennen sie los, um den allwöchentlich in einem der Palasthöfe parkenden Bücherbus der Bezirksbibliothek anzukläffen. Ma’am ist zu gut erzogen, um sich nicht bei dem Bibliothekar zu entschuldigen, leiht sich ebenfalls aus Höflichkeit ein Buch aus – und kommt auf den Geschmack. Von da an deckt sie sich jede Woche mit Lesestoff ein und lernt den Küchengehilfen Norman kennen, mit dem sie sich fortan über ihre Lektüren unterhält. Not amused ist hingegen der Privatsekretär der Queen, Sir Kevin, der nichts unversucht lässt, Her Majesty dem schädlichen Einfluss Normans zu entziehen. Denn die Queen beginnt, ihre Pflichten zu vernachlässigen, liest nun lieber in ihrer Kutsche, statt der Menge zuzuwinken. Ein Bennett at its best – very British, wie immer, und von so umwerfender Komik, dass Ihnen der Bowlerhat hochgeht!
Alan Bennett, Die souveräne Leserin Aus dem Englischen (The Uncommon Reader) von Ingo Herzke Erscheint Ende August 2008 im Wagenbach-Verlag, Gebunden, 120 Seiten, 14,90€ Die englische Taschenbuchausgabe ist bei uns für 10,80 € erhältlich |
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Köstlich. Ein schmales Bändchen. Ein großer Spaß!
Mit
knochentrockenem britischen Humor erzählt Bennett die Geschichte eines
englischen Middleclass-Ehepaars, das vom
Opernbesuch nach Hause kommt und seine Wohnung vollkommen leer vorfindet.
Mit dem Verlust der Einrichtung aus zweiunddreißig Ehejahren tun sich
ungeahnte Möglichkeiten auf...
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"Nichts
hat sich Moderatorin Kim Lange mehr gewünscht als den deutschen
Fernsehpreis. Nun hält sie ihn triumphierend in den Händen. Schade
eigentlich, dass sie noch am selben Abend von den Trümmern einer
russischen Raumstation erschlagen wird. Flotte Strandlektüre. Leicht, lustig, schräg!
David Safier, Mieses Karma 288 Seiten, gebunden 16,90 €, Taschenbuch 8,95 € |
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Gerald Samper – vielen Lesern bereits bekannt aus Kochen mit Fernet
Branca – Hausbesitzer in der Toskana, Ghostwriter und Biograf
ruhmsüchtiger Popstars und mediengeiler Sportskanonen, hat einen neuen
Auftrag: Er soll ein Buch schreiben über Millie Cleat, eine wettergegerbte
Fünfzigerin, die mit ihrem Hightech-Trimaran über die Weltmeere segelt und
dabei einen Weltrekord nach dem anderen bricht.
James Hamilton-Paterson, Einarmsegeln mit Millie Klett-Cotta Verlag, 364 Seiten, 22,50 € ab Mitte Dezember 2008 auch als Taschenbuch bei btb, 9,- € |
Büchertipps zur Ausstellung Erzähl' mir was vom Tod im Deutschen Klingenmuseum |
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Schatzinsel-Weihnachts-Tipps 2007 |
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Ein umwerfend guter Band mit Erzählungen:
"Vierzehn fiese Storys von Shalom Auslander, dem Enfant terrible aus Brooklyn, New York. Hier zückt Gott schon mal seine Knarre, wenn nicht alles so läuft, wie er sich das ausgedacht hat, und hier philosophieren Charlie Brown und Snoopy darüber, ob Schulzianer oder Kürbisiten den richtigen Glauben haben. Hier kommt das schlechte Gewissen auf vier Pfoten angetappt und wird dafür von einem Pornostarlet überfahren. Hier wird im Himmel geflucht und auf Erden gebetet - und vor allem kein Blatt vor den Mund genommen." (Klappentext)
Vorsicht, bissiger Gott - Fiese Storys Shalom Auslander, aus dem Amerikanischen von Robin Detje, Berliner Taschenbuch Verlag 2007, 157 Seiten, 7,90 € |
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Der kleine Gorilla stibitzt dem Zoowärter den Schlüssel. Und nun folgen die Zootiere ihrem Wärter bis ins Schlafzimmer. Gute Nacht, Gorilla ist ein großartiges Bilderbuch für die Kleinsten! Es ist schön nachzuvollziehen, wie der kleine Gorilla dem Zoowärter den Schlüssel entwendet, und alle Gehege aufschließt, so dass die Tiere des Zoos, vom Elefant bis zum Gürteltier, dem müden Wärter bis ins Schlafzimmer folgen können. Und wenn die Tiere nicht so höflich geantwortet hätten auf das Gute Nacht, Liebling, dann hätten sie dort wohl auch bleiben können. Ein Bilderbuchschatz aus Pappe! Unbedingt die Maus und ihre Banane beobachten!
Peggy Rathmann, Gute Nacht, Gorilla! Moritz Verlag, 2006, Pappband, 32 Seiten, Ab 3 Jahren, 8,95 € |
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Dies ist der beste Krimi, den ich in diesem Jahr gelesen habe. Eine Vielzahl von Themen, ein packender Fall, überzeugende Figuren. Perfekt!
"Was geschah mit Harriet Vanger? Während eines Familientreffens spurlos
verschwunden, bleibt ihr Schicksal jahrzehntelang ungeklärt. Bis der
Journalist Mikael Blomkvist und die Ermittlerin Lisbeth Salander
recherchieren. Was sie zutage fördern, lässt alle Beteiligten wünschen,
sie hätten sich nie mit diesem Fall beschäftigt.
Stieg Larsson, Verblendung Heyne Verlag 2006, 688 Seiten, 21,95 €
seit Mai 2007 auch als Heyne Taschenbuch
erhältlich, 704 Seiten, 9,95 €
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1152 Seiten. 1152 eng bedruckte Seiten! Der erste Teil der gefeierten Barock-Trilogie. Ein unglaubliches Unternehmen. Großartig ist nicht nur, was Stephenson alles erzählen kann, sondern auch, wie er es erzählt. Ein Meisterwerk. Ein gigantisches Projekt. Nicht immer einfach zu lesen, aber immer der Mühe wert.
"Europa, um 1665: Daniel Waterhouse, Querdenker, Puritaner und Verächter der alten Geheimwissenschaften, strebt mit seinem Freund Isaac Newton und einigen anderen großen Geistern des barocken Europa nach Wissen und Erkenntnis, während die Welt ringsum ein einziges Chaos ist. Überall ringt die Vernunft mit dem blutigen Ehrgeiz der Mächtigen, und jederzeit können Katastrophen – ob natürlich oder hausgemacht – die politische Landschaft über Nacht verändern. In dieser Zeit steigt Jack Shaftoe vom Londoner Gassenjungen zum legendären König der Vagabunden auf. Er riskiert Leib und Leben für sein Glück und seine Liebe – und verliert durch die Syphilis schleichend den Verstand. Gleichzeitig schlägt sich seine Geliebte Eliza, die er aus einem türkischen Harem befreit hat, bis zum Hof Ludwigs XIV. durch, wird Mätresse, Spionin und Schachfigur in den Händen von königlichen Staatenlenkern. Die Wege von Daniel, Jack und Eliza führen kreuz und quer durch das zerrissene Europa, sie berühren und verschlingen sich, während allerorten ein neues Zeitalter seine Schatten voraus wirft …"
"Der Autor entwirft ein lebendiges Panorama einer großen
Epoche der Wissenschaft: die manische Kleinarbeit der Forscher in
abgelegenen Laboratorien, ihre Erfolge und Niederlagen. 'Quicksilver' ist
Wissenschafts-Thriller, Historienschmöker und Schelmenroman auf höchstem
Niveau."
"Vielleicht ist 'Quicksilver', das einen Schatz an
Geschichten, Personen, Handlungen und Verknüpfungen enthält, weniger ein
Buch als ein Ort, den wir besuchen und an dem wir uns tummeln können. Eines
ist sicher: Der (ehemalige) SF-Autor Stephenson ist damit endgültig in der
Gegenwart der Vergangenheit angekommen. Die uns durchaus einen viel sagenden
Blick in die Zukunft offenbaren kann."
Neal Stephenson, Quicksilver Manhattan Verlag 2004, Die Barock-Trilogie, Teil 1, 1152 Seiten, Taschenbuch-Ausgabe 13,- € |
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Gerade ist der zweite Teil der monumentalen Barock-Trilogie erschienen! Eine Lese-Abenteuer sondergleichen. Klug, schwierig, prall, ordinär, belesen - großartig!
"Der Hafen von Algier im Jahr 1689. Jack
Shaftoe, selbst ernannter König der Vagabunden und einst heroischer
Befreier der einzigartigen Eliza aus einem türkischen Harem, ist als
Galeerensklave gefangen. Doch Shaftoe ist nicht bereit, sich dem
launischen Spiel des Schicksals zu fügen, und fasst einen verwegenen
Fluchtplan. Das Unterfangen gelingt und bringt dem unerschrockenen
Glücksritter neben der Freiheit auch das flüchtige Glück sagenhaften
Reichtums ein – sowie Feinde ohne Zahl und eine wilde Abenteuerfahrt rund
um den Globus.
"Das aufwändigste literarische Projekt der
Jahrtausendwende - und darüber hinaus."
"Wie sein Vorgänger ist 'Confusion' bis zum
Bugspriet angefüllt mit Action, Gelehrsamkeit und wunderbaren Gags."
"Neal Stephensons 'Barock-Zyklus' trotzt jeder
Kategorisierung, jedem Genrebegriff, jedem Versuch der Erklärung oder
Zuordnung - er ist schlicht und ergreifend genial. Stephenson verfügt über
eine einzigartige Gabe: Er kann komplexes Gedankengut veranschaulichen und
unterhält die Leser dabei auch noch voller Humor, mit viel Herz und jeder
Menge Spannung."
Neal Stephenson, Confusion Manhattan Verlag 2006, Barock-Trilogie 2, 1024 Seiten, 29,95 € |
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Was macht man, wenn der Hummer für 3000 Gäste über Nacht schlecht wird, wenn man mit einem großen Catering-Menü einen Tag zu früh vor der Tür des Gastgebers steht, wenn 350 Silvester-Gäste noch um Mitternacht auf ihr Essen warten und eine Schlägerei beginnen? Berühmte Köche erzählen von ihren schlimmsten Pannen. Ihre Bekenntnisse sind nicht nur höchst unterhaltsam, sondern erinnern den praktizierenden Laien auf tröstliche Weise, dass auch in der Welt der Haute Cuisine mal etwas gewaltig schief gehen kann.
Kulinarische Katastrophen weltberühmter Köche Berlin Verlag, 2006, 253 Seiten, 18,- € |
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Mark Crick kann virtuos mit literarischen Stimmen unterschiedlichster Tonlagen jonglieren. Er verwandelt 15 Rezepte - von der Suppe zum Dessert, von Käsetoast bis Coq au Vin - in würzige und bissfeste Parodien auf große Werke der Literaturgeschichte: von Homer bis Harold Pinter, von Jane Austen bis Virginia Woolf. Ein geniales Kompendium zum Nachkochen und Nachlesen - eben Bildung satt.
Mark Crick, Die Suppe des Herrn K. - Eine vollständige Geschichte der Weltliteratur in 15 Rezepten Blessing Verlag, 2006, 110 Seiten, 12,- € |
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Ein verschrobener Kommissar. Ein eigenständiger Stil. Ein Fall, bei dem nach 100 Seiten klar zu sein scheint, dass Fred Vargas ihn nicht mit einer plausiblen Auflösung zu Ende bringen kann. Aber genau das macht sie. Respekt!
"Durch Zufall stößt Adamsberg auf einen gräßlichen
Mord - ein Mädchen wurde mit einem Dreizack erstochen. Eines ähnlichen
Verbrechens wurde einst sein jüngerer Bruder Raphaël verdächtigt. Doch
seitdem sind 30 Jahre vergangen, der wirkliche Mörder ist längst begraben.
Wer also mordet weiter mit gleicher Waffe? Für Adamsberg beginnt ein
atemloser, einsamer Lauf gegen die Zeit." (Klappentext) Fred Vargas, Der vierzehnte Stein Aufbau Verlag, Taschenbuch, 479 Seiten, 9,95 € |
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Henry Porter wird bereits gehandelt als der John LeCarré des 21.Jahrhunderts. Das ist etwas übertrieben. Aber ohne Frage gehört er momentan zu den Top-Autoren im Bereich Spionagethriller. Sein Buch erschien in London bereits im Jahre 2003, und Thema sind unter anderem die geheimen Gefangenen-Transportflüge der CIA, und das Auslagern von Verhören in Länder, die foltern. Mehr Gehalt an Wirklichkeit wird man zur Zeit im Bereich Spinogethriller nicht zu lesen bekommen.
"Der Chef des US-Sicherheitsdienstes landet inkognito in Heathrow. Doch auf dem Weg vom Flughafen gerät er in eine tödliche Falle. Gleichzeitig schaffen es zwölf arabische Flugpassagiere, beinahe unbemerkt ihre Identitäten zu wechseln. Nur zufällig entdeckt die britische Geheimagentin Isis Herrick das Manöver. Als die Recherchen auf die Spur von Al-Qaida führen, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit? Atemberaubend spannend, glänzend recherchiert, meisterhaft bis ins Detail: ein fesselnder Agententhriller über den Kampf der Geheimdienste gegen den Terrorismus. " (Klappentext)
Henry Porter, Empire State Ullstein Taschenbuch 2005, 544 Seiten, 8,95 € |
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Der beste literarische Krimi des Jahres. Ein Krimi, der nie auf den Bestenlisten landen wird. Dafür ist er zu düster. Dafür fehlt ihm dieser Sog zum Show-Down. Aber in welchen Krimi finden sich schon solche Sätze:
"...und sobald der fette Mann seinen ersten Schlag gemacht hatte, war Train klar, dass seine feuchten Träume besser strukturiert waren als der Golfschwung seiner 'Tasche', wie Caddies ihre Kunden nannten."
"Der Polizist verstand sofort, dass er hier keinen normalen Einwohner von Beverly Hills vor seiner Seitenscheibe stehen hatte, dass dieser hier wahrscheinlich in seinem ganzen Leben noch nie jemanden bedroht hatte. Diesen Schritt würde er einfach überspringen."
"Ein junger Schwarzer mit einem schrecklichen Geheimnis, eine schöne Frau
als Zeugin eines vertuschten Mordes, ein Polizeibeamter jenseits von Gut
und Böse: Pete Dexters »Train« ist ein fesselnder Roman über drei
Menschen, deren Wege sich besser nie gekreuzt hätten.
Pete Dexter, Train Liebeskind Verlag 2006, 400 Seiten, 22,- € |
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Der erste Band meiner Krimi-Lieblings-Reihe um den coolsten Helden, der zur Zeit auf dem Buch-Markt zu haben ist: Jack Reacher. Der ehemalige Top-Millitär-Ermittler wird immer wieder in Fälle verwickelt, obwohl er doch nur seine Ruhe haben möchte. Ungemein flott erzählt, dabei aber sehr genau in den Szenen. Gewalttätig, oft an und auf der Grenze zur Selbstjustiz, also thematisch nicht ganz unproblematisch.... Alle Bände spielen im Spannungsfeld zwischen der Welt des FBIs, der zivilen Welt und der Welt der Stützpunkte und des militärischen Denkens.
"Auf dem Weg von Tampa nach nirgendwo ist Jack Reacher in einer Kleinstadt in Georgia aus dem Greyhound-Bus gestiegen. Wenige Stunden später findet er sich im Gefängnis wieder - unter Mordverdacht!" (Klappentext)
Lee Child, Größenwahn Goldmann TB, 457 Seiten, 8,95 |
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Unser meistverkauftes Buch im Jahr 2006! Egal, was man ansonsten für einen Krimi-Geschmack hat: Wer Krimis mag, wird von diesem Buch begeistert sein. Garantiert. Eine Geschichte, die sofort loslegt. Ein Buch, in dem nicht rumgeschwafelt wird. Eine verblüffende Auflösung ----: Mehr geht einfach nicht.
"Acht Jahre nach ihrer Ermordung bekommt David Nachrichten von seiner vermeintlich toten Frau zugespielt. Man warnt ihn, kein Sterbenswort davon zu verraten, aber als das FBI auftaucht und ihn des Mordes verdächtigt, nimmt er die Suche nach ihr auf …" (Klappentext)
Harlan Coben, Kein Sterbenswort Goldmann Taschenbuch, 8, 90 €
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Es ist Sommer. Wir befinden uns an der Ostküste der USA. Ein kleiner Ort am Meer. Der 15jährige Ward verbringt hier mit seinen Eltern und seinen Freunden die Ferien. Sein Vater ist eine Surfer –Legende, Wards Freunde verehren ihn, fragen ihn ständig um Rat. Ward aber ist genervt von seinem allwissenden Vater. Sein Vater kann locker mit den Mädchen aus Wards Clique reden. Ward ist nicht so redegewandt und selbstsicher. Er kann das nicht. Er grübelt viel, aber er kann sich nicht so gut mitteilen. Ward ist den ganzen Tag mit seinem besten Freund Alex und einer ganzen Gruppe von Freunden am Meer. Sie surfen, und im Meer ist Ward dann ganz in seinem Element. Die Luft flimmert, tiefblau hängt der Himmel über dem heißen Sand. Nachmittags werden die Mädchen eine Party veranstalten. Ward mag besonders das neue Mädchen Alison. Das Wetter ändert sich. Große Wellen werden hereinbrechen. Sein Vater wird mit seinem Brett hinausgehen. Es wird dramatisch. Dieser Nachmittag wird alles verändern…
Ein schmales Buch, lyrisch knapp erzählt. Ein literarisches Juwel, das nun auch als Hörbuch erhältlich ist. Es liest der Schauspieler Hans-Peter Hallwachs, und er liest diesen Text auf eine unfassbar großartige Art und Weise.
Kirsty Gunn, Der Junge und das Meer 140 Seiten, 15,- €. Als Hörbuch gelesen von Hans-Peter Hallwachs, 180 Minuten, 3 CDs, 19,95 €, beide erschienen im Mare Verlag |
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Das beste Buch über Fußball, oder genauer: Das beste Buch über FußballSPIELEN.
Der Bericht eines Hobbyfußballspielers: Fußballspielen als sozialer Akt. Fußballspielen als Rettung aus einer traumatischen Kindheit.
"Als ich in der Schule verjagt, verachtet, verlacht wurde, hatte ich anstelle einer Psychotherapie - und um vieles besser - das Vorrecht, ja, das Privileg, ohne Termin vorab und in aller Einfachheit eine ganz nahe, offene Welt zu betreten, die Welt des Fußballs, in der ich spüren konnte, dass ich existierte, ohne ein Urteil zu fürchten. Und eins habe ich dort bestätigt gefunden: Wenn ein Kind spürt, dass es existiert, unabhängig von dem, was es ist oder was es zu sein glaubt, dann kann es auch zeigen, was ihn im steckt....."
Phillipe Dubath, Zidane und ich (Briefe eines Fußballspielers an seine Frau) Bilgerverlag 2004, 79 Seiten, 12,50 € |
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Fotos von Fußballtoren. Von Fußballtoren auf Bolzplätzen. Bolzplätze, gefunden überall auf der Welt.
Kombiniert werden diese Fotos mit Auszügen aus den Fifa-Fußballregeln. Und es zeigt sich: Auf Bolzplätzen müssen die Fifa-Regeln wegen Besonderheiten des Platzes teilweise etwas großzügiger ausgelegt werden.
Tolle Fotos. Und eine famose Idee.
Eine Dokumentation der weltweiten Fußballbegeisterung. Und eine Dokumentation von grandioser Spielplatz-Gestaltungs-Kreativität.
Neville Gabie, Tore Sanssouci Verlag 2006, 10,- € |
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John Le Carré ist immer noch der König der Krimi-Literatur. Niemand in der Krimi-Szene verfügt über so eine elegante Ausdrucksweise, niemand kann so dichte Szenen schreiben. Einzig James Ellroy, oder Dennis Lehane in seinem Buch "Mystic River", erreichen dieses Niveau.
Und definitiv niemand kann so grandiose Eröffnungsszenen schreiben wie John Le Carré.
"Der ewige Gärtner" spielt in Afrika. Es geht um die Machenschaften der Pharmakonzerne, es geht um einen Mann, der erst nach dem Tod seiner Frau aus seinem gepflegten Lebenswandel ausbricht, und sich auf den Weg macht auf die Suche nach den Mördern seiner Frau.
Es gibt Krimis, die schneller und flotter sind, es gibt Krimis, die spannender sind, aber es gibt kaum einen Krimi, der besser erzählt ist!
Ab 12. Januar nun auch in den Kinos: Regie führte der Brasilianer Fernando Meirelles, der mit seinem Film "City of God" vor drei Jahren für Furore sorgte. Dieses Aufeinandertreffen zweier absoluter Könner ist ein großes Versprechen. Wir sind gespannt.
John Le Carré, Der ewige Gärtner List Taschenbuch, 557 Seiten, 9 € |
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Bill Moody ist Jazz-Musiker. Er spielt Schlagzeug. Bill Moody ist Schriftsteller. Er schreibt Krimis. Krimis, bei denen Jazzmusiker im Mittelpunkt stehen. Gerade ist im Unions-Verlag die Taschenbuchausgabe seines neuen Krimis über den Trompeter Chet Baker erschienen. Chet Baker war Anfang der 50er Jahre als gerade mal 22jähriger ein Riesenstar. Er spielte mit allen damaligen Jazzgrößen. Berühmt wurde er mit seiner Version von „My funny Valentine“. Und Chet Baker sah auch noch ziemlich gut aus. Aber dann kamen die Probleme. Drogenabhängigkeit, Gefängnisaufenthalte, Entziehungskuren. Ende der 60er Jahre wurden ihm bei einer Auseinandersetzung mit Drogendealern die Zähne ausgeschlagen. Für einen Trompeter eigentlich das Ende seiner Karriere. Chet Baker bekam ein künstliches Gebiss und er brachte sich das Trompetespielen neu bei. Und 1974 gab es ein fulminantes Comeback.
Chet Baker hatte immer einen ganz besonderen Sound. Leicht, fast zerbrechlich, immer sehr melodisch. Seine Art Trompete zu spielen, ist immer sofort zu erkennen. Wissen sie übrigens, wo Chet Baker seinen letzten Geburtstag gefeiert hat? Sie werden es nicht glauben, aber in Solingen. Dezember 1987. Auf der Unionstrasse, das Lokal hieß „Flamingo“. Es gibt Fotos von diesem Abend. Chet Baker sah schlecht aus in seinen letzten Jahren. Ein alter Mann, seit Jahrzehnten drogenabhängig, mit einem ausgemergelten und zerfurchten Gesicht. Ein knappes halbes Jahr später war er tot. Im Amsterdam aus dem Fenster gefallen. Oder aus dem Fenster gestoßen. Niemand weiß das. Und über diesen Sturz aus einem Amsterdamer Hotelfenster hat Bill Moody nun dieses Buch geschrieben.
Bill Moody ist, wie erwähnt, selbst Jazzmusiker, und eben auch Schriftsteller. Er hat sich die Figur eines Jazz-Pianisten ausgedacht, der immer wieder in Kriminalfälle verwickelt wird. Drei dieser Fälle liegen in deutscher Übersetzung im Unionsverlag vor. Für richtige Krimiliebhaber sind die Fälle vielleicht etwas zu langsam, aber der Reiz liegt auch eher woanders. Es sind Musiker-Romane. Erzählt wird von Menschen, die auf der Bühne stehen, und von dort uns Zuhörer wahrnehmen. Und das allein ist schon ziemlich interessant und spannend.
Auch Bill Moody kann in seinem Buch kein Licht in diesen mysteriösen Todesfall bringen. Chet Baker fuhr mir viel Bargeld nach Amsterdam, um zwischen zwei Auftritten in Deutschland Drogen zu besorgen. Und dann liegt er tot in einer Gasse in Amsterdam, gefallen oder gestoßen aus seinem Hotelfenster. Aber Moody hat einen feinen Krimi um diesen seltsamen Todesfall herum geschrieben. Ein Buch für Freunde gediegener Krimis, für Pianisten, für Musiker überhaupt, und für Jazzliebhaber sowieso.
Bill Moody, Auf der Suche nach Chet Baker Taschenbuch im Unions-Verlag, 9,90 € |
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„Abbitte“ spielt zum großen Teil an einem heißen Sommertag in einem Landhaus in England im Jahre 1935. Im Mittelpunkt steht ein 13jähriges Mädchen. Aufgeweckt, frühreif, und versehen mit einer lebhaften Phantasie.
Am Nachmittag geschieht in den Parkanlagen ein Verbrechen, abends findet im Landhaus eine Tischgesellschaft statt. Das Verhängnis nimmt seinen Lauf. Das 13jährige Mädchen beobachtet, wie sich ihre ältere Schwester mit ihrem Liebhaber trifft. Sie beobachtet, aber sie missversteht die Situation. Ihre Phantasie geht mit ihr durch. Sie stürzt mehrere Menschen ins Verderben, allein dadurch, dass sie erzählt, was sie zu sehen geglaubt hat.
Besonders die erste Hälfte des Buches, die Beschreibung dieses Sommertages im Jahre 1935 in England, sind atmosphärisch so dicht, dass man nur beeindruckt sein kann. Zu lesen, wie dieses kleine Mädchen mit ihrer dummen Phantasie Menschenleben zerstört, ist eine besonders eindringliche Lektüre.
Verantwortlich für all das ist der englische Schriftsteller Ian McEwan, dem mit seinem Roman „Abbitte“ ein ganz großer Wurf gelungen ist.
Ian McEwan, Abbitte Bei Diogenes im Taschenbuch für 12,90 € |
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Ein junger Amerikaner reist in die Ukraine. Er sucht die Frau, die seinen Großvater vor den Nazis gerettet hat. Begleitet wird er von dem jungen Ukrainer Alex, der als Dolmetscher dient. Alex kann zwar Englisch, aber nicht so richtig. Und folglich kann er in der deutschen Ausgabe des Romans zwar Deutsch, aber halt nicht so richtig.
Und Alex ist der Erzähler dieser Reise. Gleichzeitig liest man die Briefe von Alex, die dieser nach der Reise, an den jungen Amerikaner schreibt, und so erfährt man auch, dass der Erzähler der Reise, diese Reise nicht immer so ganz wahrheitsgemäß erzählt hat.
Und im dritten Erzählstrang wird die Geschichte eines jüdischen Dorfes in der Ukraine erzählt.
Dieses Buch ist sehr komisch. Und es ist sehr traurig. Wer eine ungewöhnliche Geschichte lesen möchte, die nicht immer leicht zu lesen ist, in der viel Sprachwitz und Komik steckt, der ist hier aufs Beste aufgehoben.
Jonathan Safranfoer, Alles ist erleuchtet Fischer Taschenbuch, 9,90 € |
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Die Frau eines hohen französischen Kriminalbeamten leidet unter seltsamen Gedächtnisverlusten. Sie lässt sich im Krankenhaus behandeln. Allmählich erinnert sie sich an Dinge, an die sie sich anscheinend nicht erinnern soll. Die Ärzte verhalten sich merkwürdig. Sie flieht aus dem Krankenhaus und begibt sich auf die Suche nach ihrer eigenen Geschichte.
Zur gleichen Zeit werden in Paris, im Türkischen Viertel, drei Frauen ermordet. Die Polizei vermutet einen Serienmörder, aber dann deutet alles in eine ganz andere Richtung...
Man lernt Paris von einer völlig anderen Seite kennen; man erfährt sehr interessante Dinge über das Gedächtnis und darüber, wie Erinnerungen unterdrückt oder heraufbeschwört werden können.
Und man staunt, wie diese beiden Erzählstränge nun zueinander geführt werden.
Granges Krimis sind bekannt für ihre exotischen Schauplätze, für ungewöhnliche Themen, für raue und harte Stoffe. Bei Grange entsteht nie der Eindruck, als hätte sich da ein lebensferner Autor am Schreibtisch irgendeine abstruse Geschichte ausgedacht. Seine Bücher lassen den Leser nie unbeteiligt. In einer Besprechung heißt es sehr treffend: „Er packt seine Leser bei den Eingeweiden, er bringt den Herzschlag des Lesers auf den Rhythmus der Erzählung.“
Genau so ist es. Und genau so geschieht es in seinem neuen Krimi „Das Imperium der Wölfe“!
Jean-Christophe Grangé, Das Imperium der Wölfe |
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1978 in einer kleinen Industriestadt im Osten der USA: Im italienischen Viertel der Stadt: In einer italienischen Familie: Oder besser gesagt: In einer amerikanischen Familie, deren Vorfahren aus Italien stammen. Alles ist völlig italienisch, aber der Held dieser Geschichte, der 12 jährige Nunzio, spricht kein italienisch mehr, und verstehen tut er die Sprache seiner Eltern und Großeltern auch nicht mehr richtig.
Nunzio ist 12 Jahre alt und er arbeitet in diesen Sommer mit auf dem Schrottplatz seines Vaters. Zusammen mit seinem großen Bruder, der vor seiner Verletzung auf dem Weg zu einem Footballstar war, nun aber auf dem Schrottplatz arbeitet, Schauspieler werden möchte, und ständig Dialoge aus Filmen mit Robert De Niro zitiert.
Nunzio entdeckt in einem abgeschleppten Wagen eine Leiche, bevor der Wagen dann in der Schrottpresse verschwindet. Zusammen mit seinem Bruder, und einem verstoßenen Mitglied der Familie macht sich Nunzio auf den Weg, das Geheimnis um diesen Toten zu lüften.
Ein Roman über Bauspekulationen und über die Mafia. Ein Roman über einen Schrottplatz. Ein Roman über das Erwachsenwerden. Ein Roman über italienische Familien. Ein Roman über Väter und Söhne. Ein Roman über Mut und Gerechtigkeit. Ein Roman über alte Autos und Großväter. Und ein Roman über Robert de Niro.
John Fusco, Das Gesetz der Familie DTV, 8,90 € |
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"Seit Jahren versucht der Meeresbiologe Nate Qinn zu ergründen, warum Buckelwale singen. Endlich scheint er kurz vor der Auflösung des Rätsels zu stehen, als plötzlich seltsame Dinge geschehen. Eine riesige Schwanzflosse taucht aus dem Meer auf mit der deutlichen Aufschrift: Flossen weg! Und derselbe Wal versucht mehrmals über das Telefon bei Nate ein Pastrami-Sandwich zu bestellen. Nate glaubt seinen Verstand zu verlieren, bis er der Bitte nachkommt und in die wundersame Welt der Wale hinabtaucht...." Soweit der Klappentext.
Wenn man es kurz auf den Punkt bringen möchte, ist "Flossen weg" die schräge, durchgedrehte, lässige Variante von Frank Schätzings Roman "Der Schwarm".
Und bei einem Buch, das mit dem Satz "Amy nannte den Wal 'Pummelchen' anfängt, weiß man doch sofort, dass man sich auf einen großen Lesespaß einzurichten hat.
Christopher Moore, Flossen weg! Goldmann Verlag, 9,95 € |
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Vier Waisenjungen bilden eine Art Gang bilden, die für einen Klein-Ganoven Aufträge ausführen. Im Mittelpunkt steht Lionel Essrog, ein Junge, der unter dem „Tourette Syndrom“ leidet: ein Zwang, unkontrolliert Unsinn zu reden, Sprache zu verdrehen, jede erreichbare Oberfläche zu berühren, umher liegende Gegenstände zu zählen und neu zu ordnen.
Die Story selbst ist nicht so entscheidend. Ein Mord. Die üblichen Verwicklungen. Alles etwas kompliziert. Man kennt das halt. Was man nicht kennt, ist ein Held, der in den unmöglichsten Situationen losbrüllt, weil er seine Worte nicht zurückhalten kann.
Er versucht den Mord an seinem Chef aufzuklären, der ihn vor vielen Jahren aus seinem trostlosen Waisenhaus-Leben befreit hat. Ein verwickelter Krimi, mit einem Helden, der nicht still sein kann. Ein Krimi voller Sprachspielereien und ordinärer Sprachverdrehungen, klasse übersetzt von Michael Zöllner.
Jonathan Lethem, Motherless Brooklyn Tropen Verlag, gebunden, 19,80 € Goldmann Verlag, Taschenbuchausgabe 8,90 € |
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Im Mare Verlag erschien im Jahre 2002 der Kreuzfahrtreisebericht von David Foster Wallace „Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich“ Inzwischen liegt nun auch eine Taschenbauausgabe bei Kiepenheuer & Witsch vor.
David Foster Wallace unternahm eine Kreuzfahrt. Eine Luxus-Luxus-Luxus-Kreuzfahrt. Eine Woche Karibik. Und dieses Buch ist sein Reisebericht. Stellen sie sich vor, Harald Schmidt hätte diese Reise unternommen, und würde nun davon berichten: Ungefähr so erzählt David Foster Wallace.
Dieses Buch ist umwerfend komisch, und von einer sprachlichen Eleganz, dass man aus dem Stauen nicht mehr herauskommt. Eines der komischsten Bücher der letzten Jahre: „Ich habe erwachsene US-Bürger gehört, erfolgreiche Geschäftsleute, die am Info-Counter wissen wollten, ob man beim Schnorcheln nass wird, ob das Tontaubenschießen im Freien stattfindet, ob die Crew auch an Bord schläft oder um welche Zeit das Midnight-Buffett eröffnet wird.“
David Foster Wallace, Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich Mare Verlag, gebunden, 18,- € Kiepenheuer & Witsch Verlag, Taschenbuchausgabe, 8,90 € |
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"Jesus von Texas" erhielt in England im Herbst 2003 den Booker Prize, eine der höchsten Auszeichnungen, die ein englischsprachiges Buch bekommen kann.
„Jesus von Texas“ spielt in der heutigen Zeit. Im Mittelpunkt steht ein 16jähriger Junge. Er erzählt seine Geschichte in einer lässig ordinären Sprache. Sein bester Freund ist in der Schule Amok gelaufen. Er hat 16 Schüler und Lehrer, und schließlich sich selbst erschossen. Eine riesige Meute von Medienvertretern fällt in die kleine Stadt ein.
Man vermutet einen zweiten Attentäter. Unser Held gerät in Verdacht. Er stellt sich ungeschickt an. Er lügt an unsinnigen Stellen. Er ist durcheinander. Alles was schief laufen kann, läuft schief. Man kramt in seiner Vergangenheit, deutet jede Geschichte so um, dass sie in das Bild eines Massenmörders passt. Dieses Buch ist auch ein Buch darüber, wie Menschen sich die Wirklichkeit so zurechtdeuten, wie sie sie gerne hätten. Und es ist ein Buch über die heutige Medienlandschaft, über Fernsehsender, die für Einschaltquoten einfach alles in Kauf nehmen.
Ein komisches Buch. Ein trauriges Buch. Ein wichtiges Buch.
DBC Pierre, Jesus von Texas Aufbau Verlag, 8,95 € |
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„Im Sommer 1954 setzen zwei US-Marshals von Boston über nach Shutter Island. Aus dem dort gelegenen Hospital für psychisch kranke Straftäter ist eine Patientin aus ihrer verschlossenen Zelle verschwunden. Sie hat keine Spuren hinterlassen, noch ist sie von irgendjemanden gesehen worden.
Die beiden tun alles in ihrer Macht Stehende, um die Verschwundene ausfindig zu machen. Doch sie bekommen immer mehr das Gefühl, bei ihren Ermittlungen behindert zu werden. Sie treffen zunehmend auf Ärzte und Aufseher, die ihnen reserviert, wenn nicht gar feindlich gegenüber stehen.
Offensichtlich ist niemand hier im Hospital an der Wahrheit interessiert – doch warum?“
So weit aus dem Klappentext. Dieser Klappentext ist ziemlich korrekt. Er gibt die Geschichte sehr genau wieder.
Nun ist es aber so, dass dieser korrekte Klappentext gleichzeitig, wohlgemerkt: gleichzeitig, ziemlich falsch ist. Wie das gehen soll, werde ich hier natürlich nicht verraten :-)
Ein unglaublicher Krimi, der Sie verblüffen wird!
Dennis Lehane, Shutter Island 7,95 €, Ullstein Verlag |
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Wüste. Zwei Hunde. Ein blauer Stuhl. Ein Toast auf die Phantasie. Das einzige Buch der Welt, in dem ein Kamelide vorkommt. Ein Kamelide ist "sozusagen die Idee von einem Kamel, und solche Tiere sind in der Wüste häufig anzutreffen". Einfach umwerfend! "Ein Stuhl mitten in der Wüste? Herr Schwärzlich und Herr Klops wissen sofort, wozu so ein Stuhl gut ist: als Hundeschlitten, als Feuerwehrauto, als Ladentisch, als Helikopter ... Aber dann kommt ein kamelartiges Tier daher, das sehr erwachsen aussieht, und sagt, ein Stuhl sei zu nichts anderem als zum Sitzen da?! "Gehn wir", sagt Herr Schwärzlich zu Herrn Klops, "dieses Tier hat ja keine Ahnung!" (Klappentext)
Claude Boujon, Der blaue Stuhl, Carlsen Verlag
2006, Bilderbuch, 6,- €
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Was für eine Ansammlung von tollen Abenteuergeschichten. Was für ein Sprachwitz. Besser geht's nicht. Die Kurzhosengang ist Kult. Die Kurzhosengang hat den Deutschen Jugendliteraturpreis gewonnen. Damit ist alles gesagt. "Rudolpho, Island, Snickers und Zement, so nennen sich vier Freunde aus einem kleinen Ort in Kanada. Sie leben inkognito, denn wenn jeder wüsste, wie sie richtig heißen, dann würde in ihrem Heimatort die Post abgehen. Sie sind nämlich die berühmte Kurzhosengang. Derart coole Jungs tragen natürlich keine kurzen Hosen. Wie die Gang dennoch zu ihrem Namen kam, dazu erzählt jedes Mitglied anlässlich eines Fernsehinterviews seine eigene Geschichte." (Klappentext)
Victor Caspak, Yves Lanois, Die Kurzhosengang Carlsen Verlag 2005, gebunden 12,- €, nun auch als Taschenbuch für 6,90 €, 224 Seiten, ab 10 Jahren |
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"Da sitzt eine echte Meerjungfrau im Aquarium vom Chinarestaurant und winkt Melissa zu! Eines ist sofort klar wie Quellwasser: Melissa muss die Kleine retten. Sie nimmt die Nixe mit nach Hause. Nur dass ihr der ganze Nixenclan hinterher gerutscht ist, merkt sie nicht..." (aus dem Klappentext)
Was für eine wellenschöne Geschichte! Hilke Rosenboom landet mit dieser grandiosen Nixen-Geschichte ihren zweiten Volltreffer. Bereits ihr letztes Buch "Ein Pferd namens Milchmann" war eine muschelschöne Geschichte. Aber mit "Melissa und die Meerjungfrau" hat sie sich selbst übertroffen. Ein tiefseereifes Abenteuer, durchsetzt mit Redewendungen und Ausdrücken aus dem Nixenjargon. Hier finden sich Sätze wie "Du hast so eine wunderschöne wütende Strömung in dir." oder "Wie flugsandmäßig fies du bist."
Was für ein seesternchenhaftes Lesevergnügen!
Hilke Rosenboom, Melissa und die Meerjungfrau Carlsen Verlag 2006, 100 Seiten, mit Bildern von Anke Kuhl, 7,90 €, ab 8 Jahren |
Held der Geschichte ist ein 16jähriger indischer Junge mit Namen Pi. Sein Vater besitzt einen Zoo, und der Leser erfährt zu Beginn eine ganze Menge Zoogeschichten. Pi ist ein aufgeweckter Junge, der sich besonders für die verschiedenen Religionen interessiert. Jeder erwartet von ihm, dass er sich für eine Religion entscheidet. Er kann das überhaupt nicht verstehen.
Dann beschließt sein Vater mit der Familie nach Kanada auszuwandern. Die meisten Tiere werden verkauft. Einige der Tiere aber begleiten die Familie auf ihrer Schiffsreise. Der Frachter sinkt. Nur Pi überlebt den Schiffbruch in einem Rettungsboot, und treibt nun im pazifischen Ozean. Mit an Bord befindet sich ein bengalischer Tiger:„Schiffbruch mit Tiger“.
Wer möchte nun nicht erfahren, wie ein Junge in einem Rettungsboot mitten im Ozean monatelang überlebt, und wer ist nicht neugierig geworden, wie Pi dieses überhaupt gelingen kann mit einem Tiger an Bord, der ständig Hunger hat. Welche Rolle übrigens Bananenknochen in diesem Roman spielen, sei hier nicht verraten. Genausowenig die Antwort auf die Frage, ob der bengalische Tiger mit Namen Richard Parker die Monate im Rettungsboot ebenfalls überlebt. „Schiffbruch mit Tiger“ ist eine ungewöhnliche Abenteuergeschichte, die man so schnell nicht vergessen wird.Eine Geschichte, in der es von Tieren nur so wimmelt: Dem Leser begegnen Faultiere, Haie, Schildkröten, Zebras, Erdmännchen und eine seltsame, schwimmende Insel. Pi fragt zum Schluß: „Welches ist die bessere Geschichte, die mit den Tieren oder die ohne Tiere?“, und für den Leser kann es nur eine Antwort geben! Yann Martel bekam für sein Buch im Jahr 2002 den „Booker Prize“: die höchste Auszeichnung für einen Roman im angelsächsischen Sprachraum. Vergnüglicher und leichter las sich in den letzten Jahren sicherlich keiner der dort preisgekrönten Romane.
Yann Martel, Schiffbruch mit Tiger Fischer Taschenbuch 9,90 € |
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Kater Zorbas ist ein dicker fetter Straßenkater, der im Hamburger Hafen zuhause ist. Eine sterbende Möwe nimmt ihm das Versprechen ab, ihr Ei auszubrüten, die kleine Möwe aufzuziehen, sie zu beschützen und ihr das Fliegen beizubringen.
Natürlich ist Kater Zorbas damit etwas überfordert, aber er bekommt Hilfe: Es ist nämlich so: Wenn ein Hamburger Hafen Kater ein Versprechen gibt, gilt dieses Versprechen für alle Hafenkatzen. Das ist so eine Art Ehrenkodex. Also kümmert sich nun eine Horde von Katzen um die kleine Möwe.
Eine phantasievolle und anrührende Geschichte mit weit über 100 Seiten.
„Kater Zorbas“ wurde illustriert von Sabine Wilharn. Jeder kennt Bilder von ihr, denn sie ist die diejenige, die die deutschen Ausgaben von Harry Potter illustriert.
„Kater Zorbas“ ist ungewöhnlich reichhaltig bebildert. Hier findet man keine grell bunten Farben, sondern eher angeschmuddelte Töne, die einfach klasse zum Revier der Hamburger Hafen Katzen passen.
Kurz und gut: Eine wunderbare Geschichte, großartig bebildert, es kostet nun 12,90 €, gebundene Ausgabe
Luis Sepúlveda, Wie Kater Zorbas der kleinen Möwe das Fliegen beibrachte Fischer Schatzinsel, Sonderausgabe |
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Suchen Sie ein klitzekleines Geschenk für Kinder ab acht Jahren? Dann verschenken Sie „Die Wanze“.
Oder suchen Sie eher eine coole Kleinigkeit für Jugendliche und Junggebliebene? Dann verschenken Sie „Die Wanze“.
Oder suchen Sie etwa einen Krimi für jemanden, der angeblich schon alle Krimis gelesen hat? Dann verschenken Sie am besten „Die Wanze“.
„Die Wanze“ spielt im Garten. Es handelt sich sozusagen um einen Garten-Krimi. Geschrieben im Stil der Schwarzen Serie. Sie wissen schon, Humphrey Bogart als Detektiv in seinem Büro, die Tür geht auf, die Blondine kommt herein, mit einem scheinbar ganz leichten Auftrag…
Die Wanze haust unter einem Blatt, und sein Auftraggeber ist keine Blondine, sondern drei Regenwürmer, die ihren Freund vermissen, der von der Wiese verschwunden ist. Hört sich an wie ein einfacher Auftrag. Ist es aber nicht. Die Wanze kommt einer großen Verschwörung von Ameisen und Wespen auf die Spur.
Dieses Buch ist ein Glücksfall: Witzig, voller schräger Einfälle, super spannend, und wunderbar erzählt. Und dieses kleine Buch kann man nun wirklich jedem in die Hand drücken, der noch einigermaßen bei Trost ist. „Die Wanze“ ruft immer Begeisterung hervor.
Verpassen Sie es nicht, Ameisen mit individualistischen Tendenzen kennen zu lernen!!
Paul Shipton, Die Wanze Fischer Schatzinsel, die kindliche (gezeichnete) Ausgabe kostet 7,90 € die andere 7,95 € |
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